Diskussion zur Integration weiblicher Flüchtlinge

v.l.n.r. Wrangha Poya, Martina Eigelsreiter, Nalan Gündüz, Saïda Keller-Messahli, Elisabeth Cinatl



Am 22. Mai fand in St. Pölten die vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) gemeinsam mit dem Land Niederösterreich, der Stadt St. Pölten und der Stadt Wr. Neustadt veranstaltete Podiumsdiskussion „Neue Freiheiten, alte Zwänge? Herausforderungen bei der Integration von weiblichen Flüchtlingen in Österreich“ statt. Mit den rund 100 Besucherinnen und Besuchern diskutierten die Schweizer Islam-Expertin und Menschenrechts-Preisträgerin Saïda Keller-Messahli, Martina Eigelsreiter (Leiterin des Büros für Diversität der Stadt St. Pölten), Elisabeth Cinatl (Geschäftsleiterin des Frauenhauses wendepunkt und der Frauenberatungsstelle KASSANDRA) sowie Wrangha Poya (ÖIF-Dolmetscherin). Stellvertretender Geschäftsführer des ÖIF Roland Goiser, Abgeordnete zum Landtag Bettina Rausch in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und St. Pöltner Stadträtin Renate Gamsjäger eröffneten den Diskussionsabend. Im Zentrum standen mitgebrachte Rollenbilder, Wertekonflikte und Möglichkeiten diese Frauen zu ermutigen und zu unterstützen.
Frauen stärken und Freiheiten nutzen
Saïda Keller-Messahli betonte, dass die große Herausforderung für Frauen, die als Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind, dabei liege, die neuen Möglichkeiten in der österreichischen Gesellschaft aktiv wahrzunehmen: „Es ist für viele Frauen leichter, sich in patriarchalen Strukturen einzurichten und geschützt zu wähnen, als sich der Freiheit zu stellen und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Diese Unterwerfung generiert auf die Dauer aber nur Regression und Frustration. Es braucht Mut sich der neuen Freiheit zu stellen, da diese oft mit Einsamkeit verbunden ist, aber es zahlt sich aus. Denn Freiheit nährt und stärkt unser Selbstwertgefühl."
Werte- und Orientierungskurse sowie aktuelle Broschüre zum Schwerpunkt Frauen
Mit einer neuen Informationsbroschüre zum Schwerpunkt Frauen liefert der ÖIF außerdem aktuelle Zahlen zu den Bereichen Zuwanderung, Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf sowie Familie und Gesundheit und stellt die Herausforderungen der Integration von Frauen mit Migrations- oder Fluchthintergrund in Österreich dar. So wanderten zwischen 2010 und 2015 174.000 Frauen nach Österreich zu (Nettozuwanderung). 40% von ihnen kamen aus Drittstaaten nach Österreich. Unter den Drittstaatsangehörigen stellen Frauen aus den Flüchtlings-Herkunftsländern Syrien (10.400 Frauen) und Afghanistan (8.400 Frauen) die größten Gruppen dar. Die Broschüre als Download finden Sie <link themen publikationen zahlen-fakten migration-integration-schwerpunkt-frauen einen internen link im aktuellen>HIER.