Frauen- und Integrationsministerin Raab und ÖIF: 2 Mio. Euro für Projekte gegen Gewalt an Frauen

Für Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen im Kontext von Integration sowie zur gezielten Mädchen- und Frauenförderung startet der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) einen Förderaufruf: Projekte gegen Gewalt und zur Stärkung von Frauen und Mädchen im Kontext von Integration in ganz Österreich werden mit insgesamt 2 Millionen Euro gefördert.
Bundesministerin Susanne Raab: „Wir wollen so gezielt weibliche Flüchtlinge und Zuwanderinnen vor Gewalt schützen und sie dabei unterstützen, ihre Chancen und Möglichkeiten in Österreich wahrzunehmen, um ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen zu können. Frauen können regelrechte ‚Integrationsmotoren‘ sein und auch ihr Umfeld im Integrationsprozess entsprechend fördern. Damit setzen wir auch einen wichtigen Punkt aus dem Regierungsprogramm um.“
Unterstützung und Gewaltprävention für Frauen mit Migrationshintergrund
Zahlreiche weibliche Asylberechtigte und Frauen mit Migrationshintergrund in Österreich stammen aus Herkunftsländern und Kulturen, in denen Frauen weniger Rechte haben und nicht gleichberechtigt und selbstbestimmt leben können. Diese patriarchalen Strukturen und Rollenbilder werden auch in Österreich vielfach an die nachfolgenden Generationen weitergegeben. So schätzen Expert/innen etwa, dass in Österreich gegenwärtig jährlich mehrere hundert Mädchen und junge Frauen von Zwangsheirat betroffen sind. Auch Gewalttaten an Frauen, die auf einem patriarchalen Ehrverständnis fußen, treten in den letzten Jahren immer häufiger auf.
Direkte Hilfe für Betroffene, Aufklärung für Umfeld und Gesellschaft
Die geförderten Projekte verfolgen das Ziel, Frauen und Mädchen, die von Gewalt im Kontext von Integration betroffen oder gefährdet sind, über ihre Rechte und Möglichkeiten zu informieren. Neben Projekten, die sich direkt an von Gewalt Betroffene und Gefährdete sowie deren Familien richten, sind auch Projekte zur Einreichung aufgerufen, die zur Prävention beitragen. Weitere Förderschwerpunkte sind die selbstbestimmte, gesellschaftliche Teilhabe sowie die Arbeitsmarktintegration von Mädchen und Frauen. Ebenfalls gefördert werden Strukturen und Anlaufstellen der Aufnahmegesellschaft, die Frauen in Notlagen und schwierigen Lebenssituationen beraten und gezielt ihr Angebot zur Erreichung von weiblichen Flüchtlingen und Frauen mit Migrationshintergrund ausbauen, wie etwa durch Schulungen und Weiterbildungen der Mitarbeiter/innen im Hinblick auf die Besonderheiten der Zielgruppe oder durch die Entwicklung entsprechender Beratungsformate.
Einreichungen sind ab sofort bis 8. Juni 2020 möglich. Vergeben werden Mittel für Projekte in ganz Österreich, die im Zeitraum von 1. Oktober 2020 bis 31. Dezember 2021 umgesetzt werden.