Intercultural Achievement Award 2019: ÖIF-Integrationspreis an Frauengesundheitszentrum FEM Süd

Den Sonderpreis in der Kategorie Integration übergab ÖIF-Direktor Franz Wolf an das Frauengesundheitszentrum FEM Süd. © Eugénie Berger

Die Vertreterinnen des Instituts für Frauen- und Männergesundheit FEM Süd mit ÖIF-Direktor Franz Wolf. © Eugénie Berger

Wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet: Ilan Knapp (Gründer des Jüdischen Beruflichen Bildungszentrums und Mitglied des Expertenrats für Integration) mit Laudatorin Sektionschefin Susanne Raab. © Eugénie Berger

Ilan Knapp mit Außenminister Alexander Schallenberg. © Eugénie Berger

Die Preisträger/innen des Intercultural Achievement Award 2019 mit Bundesminister Schallenberg und den Laudator/innen. © Eugénie Berger
Zum sechsten Mal wurde am 28. Oktober 2019 der Intercultural Achievement Award (IAA) des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) verliehen. Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) vergibt seit Bestehen des IAA den Sonderpreis in der Kategorie Integration an innovative Projekte und spannende Beispiele für Maßnahmen im Sinne der Integration in Österreich. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an das Frauen- und Männergesundheit FEM Süd im Kaiser Franz Josef Spital in Wien. FEM Süd bietet Beratung für Mädchen und Frauen an, die von Gewalt betroffen sind. Ein Fokus liegt dabei auf Frauen und Mädchen, die von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) betroffen sind. Die betroffenen Mädchen und Frauen werden von Mediziner/innen, Psycholog/innen und Sozialarbeiter/innen betreut und beraten. Auch betroffene Mädchen und Frauen selbst werden von Expert/innen bei FEM Süd als sogenannte "Peers" geschult, damit sie in Zukunft selbst andere Opfer unterstützen können.
Franz Wolf, Direktor des Österreichischen Integrationsfonds: "Mit diesen Schwerpunkten liefert FEM Süd nicht nur wesentliche Impulse für eine Verbesserung des interkulturellen Dialogs, sondern fördert die Integration von Mädchen und Frauen. Auch im Bereich der Wertevermittlung, der für die Integration in Österreich entscheidend ist, leistet FEM Süd wichtige Arbeit, indem insbesondere die Gleichberechtigung von Frauen und Männern gefördert wird. FEM Süd kann daher als wichtiges Projekt mit Vorbildwirkung sowohl für die Verbesserung des interkulturellen Dialogs als auch für die Förderung von Integration in die österreichische Gesellschaft genannt werden."
Ilan Knapp, Gründer des Jüdischen Beruflichen Bildungszentrums (JBBZ) in Wien undlangjähriges Mitglied des unabhängigen Expertenrats für Integration wurde mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Als Laudatorin fungierte Susanne Raab, Sektionschefin Integration im BMEIA.
Über das Gesundheitszentrum FEM Süd
FEM Süd berät von Gewalt betroffene Mädchen und Frauen mit besonderem Schwerpunkt auf der weiblichen FGM. Die Beratung und Seminare von FEM Süd werden in vielen verschiedenen Sprachen angeboten, darunter Deutsch, Englisch, Arabisch, Bosnisch, Serbisch, Kroatisch, Türkisch und Dari/Farsi. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die fachliche Ausbildung von sogenannten „Peers“ – das sind Mädchen und Frauen, die selbst von Gewalt oder gar FGM betroffen sind. Im Rahmen des Projekts „Intact“ informieren Experten über die rechtlichen, gesundheitlichen, sozialen und religiösen Aspekte von Gewalt gegen Frauen und über FGM, damit diese Frauen und Mädchen künftig andere Opfer beraten und unterstützen können. Weiters schult FEM Süd Fachkräfte des Gesundheits- und Sozialwesens für den Umgang mit Betroffenen.
Integration von Mädchen und Frauen fördern
Die Integration von Frauen ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt in der Integrationsarbeit des Österreichischen Integrationsfonds. Dieser Schwerpunkt ist integraler Bestandteil sämtlicher laut Integrationsgesetz verpflichtenden Maßnahmen (Beratung, Deutschkurse sowie Werte- und Orientierungskurse), darüber hinaus bieten die ÖIF-Integrationszentren in ganz Österreich Beratungsformate und Informationsveranstaltungen für Migrant/innen ebenso wie für Multiplikator/innen im Integrationsbereich an. Alle Informationen zum Schwerpunkt der Frauenintegration finden Sie unter www.integrationsfonds.at/frauen
Über den Intercultural Achievement Award
Der Intercultural Achievement Award (IAA) wurde 2014 als Schlüsselprojekt des interkulturellen Dialogs von der im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) angesiedelten Task Force „Dialog der Kulturen” in Zusammenarbeit mit den österreichischen Botschaften und Kulturforen im Ausland ins Leben gerufen. Der Preis zeichnet erfolgreiche, innovative Projekte im Bereich des interkulturellen Dialogs auf österreichischer und internationaler Ebene aus. Der Preis steht jenen offen, die Chancen im interkulturellen Zusammenleben erkennen und nutzen. Gewürdigt werden auch jene, die erfolgreich neue Wege im interkulturellen Dialog beschreiten, die eine konkrete Herausforderung durch interkulturelles Handeln gemeistert haben, und die durch ihre mediale Präsenz den Dialog der Kulturen und Religionen fördern.