24.05.2022, 14:52 Uhr

Maßnahmenpaket für aus der Ukraine vertriebene Jüdinnen und Juden: Präsentation mit Bundesministerin Raab und IKG-Präsident Deutsch

Das Unterstützungspaket umfasst Integrationsmaßnahmen in den Bereichen Deutschlernen, Arbeitsmarktintegration und Orientierung in Österreich

ÖIF-Direktor Franz Wolf und IKG-Präsident Oskar Deutsch. © Adrian Almasan

v.l.n.r. ÖIF-Direktor Franz Wolf, IKG-Präsident Oskar Deutsch, Bundesministerin Susanne Raab und Flüchtlingskoordinator Michael Takacs. © Adrian Almasan

© Adrian Almasan

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) setzt in Kooperation mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) gemeinsame Integrationsmaßnahmen um, die sich gezielt an jüdische ukrainische Vertriebene, die in Österreich Schutz suchen, richten. Ziel ist es, Jüdinnen und Juden aus der Ukraine bei ihren ersten Schritten in Österreich, beim Deutschlernen und beim Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt zu unterstützen. Präsentiert wurde das Maßnahmenpaket im Jüdischen Beruflichen Bildungszentrum (JBBZ) am 24. Mai 2022 gemeinsam mit Integrationsministerin Susanne Raab, IKG-Präsident Oskar Deutsch, Michael Takacs (Flüchtlingskoordinator des Bundeskanzleramts) und Franz Wolf (Direktor des ÖIF).

Bedarfsorientierte Integrationsangebote für vertriebene Jüd/innen aus der Ukraine
Der ÖIF hat in enger Zusammenarbeit mit der Israelischen Kultusgemeinde ein adäquates Deutschlern- und Integrationsangebot für jüdische ukrainische Vertriebene in Österreich etabliert. Dabei werden Informationsveranstaltungen zur Erstorientierung von jüdischen ukrainischen Vertriebenen in Österreich organisiert, weiterführende Integrationsberatungen und -seminare für jüdische ukrainische Vertriebene, insbesondere mit Schwerpunkt auf Arbeitsmarktintegration angeboten und vertriebene Jüdinnen und Juden in Integrationsprogramme wie z.B. Mentoring-Programme aufgenommen. Zudem stellt der ÖIF Alphabetisierungs- und Deutschkurse an den Standorten des Jüdischen Beruflichen Bildungszentrums (JBBZ) sowie im Orthodoxen Bildungszentrum der IKG bereit.

Integrationsministerin Susanne Raab: „Unter den aus der Ukraine Vertriebenen sind auch rund 1.000 jüdische ukrainische Vertriebene. Seit 2015 hat Österreich sehr gute Integrationsstrukturen etabliert, auf die wir zurückgreifen können. Zusätzlich haben wir seit 24. Februar zahlreiche neue Integrationsmaßnahmen für die Vertriebenen umgesetzt. Eine dieser neuen Maßnahmen ist ein eigenes Unterstützungspaket, das der ÖIF in Kooperation mit der Israelitischen Kultusgemeinde für jüdische ukrainische Vertriebene zugänglich gemacht hat. Ziel ist, jüdischen ukrainischen Vertriebenen bei ihren ersten Schritten in Österreich zu helfen, etwa beim Deutschlernen und bei der Arbeitsmarktintegration. Ich möchte der IKG und dem ÖIF danken, dass wir für die Gruppe der jüdischen Vertriebenen eigene Unterstützungsmaßnahmen auf den Weg gebracht haben.“

IKG-Präsident Oskar Deutsch: „Der Tatendrang der Menschen, die wir heute in diesem Kurs treffen durften - nach der Flucht vor dem Krieg und neben der Sorge um Angehörige - ist ein großer: Sie wollen Deutsch lernen, einen Job und sich damit eine Zukunft aufbauen. Es freut uns sehr, dass wir mit der Unterstützung von Ministerin Raab, dem ÖIF und dem Flüchtlingskoordinator Takàcs den aus der Ukraine geflüchteten Jüdinnen und Juden dabei helfen können. Wir haben als kleine Gemeinde von rund 8000 Mitgliedern mehr als 900 Geflüchtete in Betreuung und kümmern uns um ihre Versorgung und Unterbringung. Umso wichtiger sind angepasste Hilfsangebote, die wir zusammen mit dem ÖIF hier in unserem Jüdischen Berufsbildungszentrum umsetzen. Mit dieser Unterstützung können wir die europaweit vorbildliche Unterstützungsleistung für die Geflüchteten weiter ausbauen und zeigen, dass Wien ein sicherer Ort für Jüdinnen und Juden in dieser Krise ist. Es sind genau diese Maßnahmen, in denen wir uns als Gesellschaft zur Vielfalt, Offenheit und Menschlichkeit bekennen, und wir können stolz darauf sein, dass wir hier einen Grundstein für künftige Generationen in Sicherheit und Frieden legen.“

Flüchtlingskoordinator Michael Takacs: „Ich bin wirklich froh und dankbar für Vorzeigebeispiele wie dieses. Man sieht, was entsteht, wenn alle an einem Strang ziehen und sich für die Integration und Unterstützung von Vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainern einsetzen. Die Zusammenarbeit sowohl mit der Israelitischen Kultusgemeinde, als auch mit dem Österreichischen Integrationsfonds ist hervorragend, und sie hilft vor allem den Vertriebenen unmittelbar. Deutschkurs, Arbeitsmarkt, Integration – das alles ist herausfordernd für jeden Einzelnen, doch in der Gemeinschaft ist es leichter. Danke allen Beteiligten für ihr großartiges Engagement!“

ÖIF-Direktor Franz Wolf: „Österreich hat eine besondere Verantwortung zur Unterstützung jüdischer Vertriebener aus der Ukraine. Der Österreichische Integrationsfonds bietet daher für jüdische Vertriebene eine Reihe von Maßnahmen in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Beruflichen Bildungszentrum an, wie etwa Deutschkurse, Kurse zur ersten Orientierung in Österreich sowie auch vertiefende Integrationsberatungen. Mit der Israelitischen Kultusgemeinde verbindet den ÖIF eine lange und gute Zusammenarbeit. Mit dem Maßnahmenpaket für vertriebene Jüdinnen und Juden knüpfen wir gemeinsam daran an und können so helfen.“

Dezoni Darawaschwili, Vorsitzender des Vereins JBBZ: „Das JBBZ ist eine einzigartige Institution, in der wir seit Jahrzehnten erfolgreich Integrationsarbeit für Menschen in Österreich leisten und Ausbildungen für den Arbeitsmarkt anbieten. Wir achten dabei besonders darauf, dass wir die Bedürfnisse der Menschen bei der Ausbildung mitdenken – zum Beispiel durch die Bereitstellung von koscherem Essen. Damit ermöglichen wir ein qualitatives und zugängliches Angebot für alle Facetten der jüdischen Gemeinde. Dank der Unterstützung der Bundesministerin Raab, des ÖIF und Herrn Takàcs können wir diese Aufgabe im Angesicht eines katastrophalen Krieges für hunderte Menschen wahrnehmen und damit einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des individuellen Lebenswegs und einem guten Zusammenleben leisten.“

Seminare zum Thema Antisemitismus in ganz Österreich
Ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien wurde bereits in der Vergangenheit ein eigenes Seminarangebot für MultiplikatorInnen und Multiplikatoren im Integrationsbereich etabliert, welches sich an Lehrerinnen und Lehrer, Deutschtrainerinnen und Deutschtrainer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Beratungsstellen oder Ämtern und Behörden richtet. In den Seminaren erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Grundlagenwissen zu Antisemitismus und Radikalisierungsprävention, diskutieren Fallbeispiele aus der Praxis und erfahren, wie in Schulen, Deutschkursen oder Beratungssituationen antisemitischen Haltungen und Vorurteilen begegnet werden kann. Die eintägigen Seminare werden vom ÖIF gemeinsam mit Expertinnen und Experten der IKG österreichweit angeboten und sind für die Teilnehmenden kostenfrei besuchbar, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Antisemitismus im Rahmen der Werte- und Orientierungskurse für Flüchtlinge
Auch in den nach dem Integrationsgesetz für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte verpflichtenden Werte- und Orientierungskursen des ÖIF wurde in Kooperation mit der IKG ein eigenes Modul zu „Antisemitismus“ erarbeitet. Die Kurse bieten mehr Raum für zentrale Themen der Integration und sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während ihres Integrationsprozesses in die österreichische Gesellschaft sensibilisieren. Die Inhalte des Moduls umfassen ebenfalls die Auseinandersetzung mit Jüdinnen und Juden in Österreich, der jüdischen Geschichte und des Lebens in Österreich sowie den unterschiedlichen Motiven und Formen des Antisemitismus. Umgesetzt werden die Inhalte in den von eigens durch die IKG geschulten Trainerinnen und Trainern des ÖIF, die bei Bedarf von Dolmetscherinnen und Dolmetschern begleitet werden. Alle Informationen dazu finden Sie hier. Ergänzend gibt es auch eine Handreichung mit dem Titel „Grundlagenwissen über Antisemitismus im Kontext von Migration und Integration“, die auf www.integrationsfonds.at/publikationen zum Download zur Verfügung steht.

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