07.03.2019, 15:08 Uhr

Weltfrauentag: Ausländerinnen doppelt so oft arbeitslos wie Österreicherinnen

Neue ÖIF-Statistik liefert aktuelle Zahlen zur Situation weiblicher Flüchtlinge und Migrantinnen/Frauenanteil in ÖIF-Integrationsmaßnahmen deutlich erhöht

Zu Jahresbeginn 2018 machten im Ausland geborene Frauen fast zwanzig Prozent (864.500) der weiblichen Gesamtbevölkerung in Österreich aus. Insgesamt sind 2017 64.400 Frauen aus dem Ausland nach Österreich zugezogen, Österreicherinnen wanderten dem langjährigen Trend entsprechend vermehrt aus Österreich ab (-2.900). Bei den zugezogenen Frauen entfielen rund 59 Prozent auf EU- und EFTA-Staaten, 41 Prozent der weiblichen Zugezogenen machten Drittstaatsangehörige aus. Die meisten Frauen aus Drittstaaten waren Syrerinnen, Serbinnen sowie Frauen aus Bosnien und Herzegowina. Somit stammt schon etwas mehr als jede zweite im Ausland geborene Frau (52%) aus einem Drittstaat.

Bildung: Viertel aller Schülerinnen hat nichtdeutsche Umgangssprache

Ein Viertel (25 Prozent) der Schülerinnen in Österreich hatte im Schuljahr 2016/17 eine andere Umgangssprache als Deutsch. Der Anteil dieser Schülerinnen war besonders an Sonderschulen, Polytechnischen Schulen und Neuen Mittelschulen hoch. Generell zeigt sich, dass insbesondere Frauen aus EU-/EFTA-Staaten oft sehr gut qualifiziert sind: Rund ein Drittel von ihnen hatte einen akademischen Abschluss. Im Gegensatz dazu verfügten knapp zwei Drittel der türkischen und etwa vier von zehn ex-jugoslawischen Migrantinnen lediglich über einen Pflichtschulabschluss. Um Frauen gezielt beim Einstieg in den Bildungs- und Arbeitsmarkt zu unterstützen, stellt der ÖIF-Schwerpunktberatungen, vertiefende Kurse und Seminare für weibliche Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte zur Verfügung.

Arbeitsmarkt: Syrerinnen und Afghaninnen am häufigsten arbeitslos

Migrantinnen waren im Jahr 2017 in deutlich geringerem Ausmaß am Erwerbsleben beteiligt als Österreicherinnen: Während die Erwerbstätigkeit von Frauen ohne Migrationshintergrund bei 71 Prozent lag, waren nur 59 Prozent der Migrantinnen berufstätig. Besonders niedrig war die Erwerbstätigenquote etwa bei Frauen mit türkischem Migrationshintergrund: Nur rund vier von zehn Türkinnen standen im Berufsleben. Auch die Arbeitslosenquote unter Ausländerinnen war 2017 erneut mit 13 Prozent beinahe doppelt so hoch wie jene der österreichischen Staatsbürgerinnen (6,9%). Syrerinnen sind mit 79,7 Prozent besonders häufig arbeitslos, gefolgt von Afghaninnen (55%) und Kosovarinnen (37,3%).

Diese Migrantinnengruppen liegen auch bei der Geburten- und Kinderstatistik weit vorne. Während Österreicherinnen im Jahr 2017 durchschnittlich ein bis zwei Kinder geboren haben, lagen Syrerinnen mit fast fünf, Afghaninnen mit etwa vier und Kosovarinnen mit rund drei Kindern an der Spitze der Statistik. Um Migrantinnen besonders zu unterstützen und einen schnelleren Einstieg in den Bildungs- und Arbeitsmarkt zu fördern, werden im Rahmen des ÖIF-Deutschkursförderprogramms „Startpaket Deutsch“ Kursplätze auf dem Sprachniveau A1 zur Verfügung gestellt, die besonders die Bedürfnisse von Frauen bzw. Personen mit Kindern, berücksichtigen.

ÖIF-Förderaufruf für Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen im Kontext von Integration

Mehr als drei Viertel der fast 7.000 Opfer von strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung im Jahr 2017 in Österreich waren Frauen, wie aus der neuen ÖIF-Frauenstatistik hervorgeht. Der Österreichische Integrationsfonds fördert gezielt Projekte für von Gewalt und weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) betroffene und gefährdete Frauen und ihre Familien und unterstützt Projekte, die zur Information der Zielgruppe und zur Prävention beitragen. Der Projektsonderaufruf läuft noch bis 18. März 2019, weitere Informationen finden Sie unter www.integrationsfonds.at/aufruf.

Integrationsmaßnahmen: Höherer Frauenanteil durch Verpflichtung durch Gesetz

Seit Inkrafttreten des Integrationsgesetzes im Juni 2017 und der damit verbundenen Verpflichtung zum Besuch von Integrationsmaßnahmen wie einer ÖIF-Beratung, eines Werte- und Orientierungskurses sowie von Deutschkursmaßnahmen ist der Anteil an weiblichen Flüchtlingen in den Integrationsmaßnahmen des ÖIF stetig gestiegen. ÖIF-Direktor Wolf: „Aktuell sind 47 Prozent aller Personen, die zur Beratung in eines der ÖIF-Integrationszentren oder eine mobile Beratungsstelle kommen, Frauen. Auch in den Wertekursen machen Frauen bereits rund 46 Prozent der Teilnehmer/innen aus: Im Jahr 2018 absolvierten etwa 9.000 Frauen einen ÖIF-Wertekurs.“ Vor Inkrafttreten des Integrationsgesetzes im Jahr 2016 betrug der Frauenanteil in ÖIF-Maßnahmen lediglich 22 Prozent.

Weitere Maßnahmen und Angebote zur Integration von Frauen

Neben der Umsetzung der gesetzlich verpflichtenden Integrationsmaßnahmen unterstützt der ÖIF weibliche Flüchtlinge und Zuwanderinnen mit weiterführenden Angeboten dabei, ihre Chancen in Österreich zu erkennen und diese neue Möglichkeiten in der österreichischen Gesellschaft aktiv zu ergreifen. Neben vertiefenden Integrationskursen, gezielten Beratungen zu den Themen Arbeitsmarkt und Bildung und weiterführenden Seminaren, haben weibliche Flüchtlinge und Zuwanderinnen beispielsweise die Möglichkeit bei Austauschtreffen mit Österreicherinnen und vor allem Migrantinnen in Kontakt zu kommen, die ihre Integration bereits erfolgreich gemeistert haben. Außerdem sind immer wieder nationale und internationale Integrationsexpertinnen, wie etwa die die Journalistin Düzen Tekkal oder die Rechtsanwältin und Frauenrechtlerin Seyran Ates, in den frauenspezifischen Maßnahmen zu Gast. Sie ermutigen die Frauen, ihre Freiheiten in Österreich eigenverantwortlich wahrzunehmen.

Neu: ÖIF-Videoreihe "Selbstbestimmt leben als Frau in Österreich"

Unter <link http: www.integrationsfonds.at frauen _blank>www.integrationsfonds.at/frauen finden Sie eine Übersicht über die frauenspezifischen Angebote des ÖIF. Darunter auch die neue ÖIF-Videoreihe für weibliche Flüchtlinge und Migrantinnen. In den Videos vermittelt die gebürtige Syrerin Rasha Corti wichtige Werte wie die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, das Gewaltverbot in Österreich oder auch die Selbstbestimmung und Bildungschancen für Mädchen und Frauen.

Weitere aktuelle Zahlen zu Migrantinnen und weiblichen Flüchtlingen bietet die zum Weltfrauentag am 8. März erschienene Statistik des Österreichischen Integrationsfonds zum Schwerpunkt Frauen 2018, die online unter <link http: www.integrationsfonds.at publikationen _blank>www.integrationsfonds.at/publikationen zum Download bereitsteht. 

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