Wien: Rudolfsheim-Fünfhaus weist höchsten Migrant/innen-Anteil auf

Knapp die Hälfte (45,9%) der Bevölkerung Wiens hatte 2019 einen Migrationshintergrund, das sind beinahe doppelt so viele wie im österreichweiten Durchschnitt (23,7%). Nach einzelnen Herkunftsländern betrachtet, machten am 1.1.2020 in Serbien geborene Personen die größte Gruppe aus, gefolgt von in der Türkei Geborenen. Dahinter folgten in Deutschland, Polen, Bosnien und Herzegowina sowie in Rumänien geborene Personen. Diese, von der Statistik Austria erhobenen Daten, sind Teil der Broschüre „Wien. Zahlen, Daten und Fakten zu Migration & Integration 2020“ des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), die aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur Bevölkerungsentwicklung, Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf sowie Soziales, Wohnen und Sicherheit für die Bundeshauptstadt bietet.
Höchster Migrant/innen-Anteil im 15. Wiener Gemeindebezirk
Im Bezirksvergleich zeigte sich: In Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) war der Anteil an im Ausland geborener Personen mit 47,9% am höchsten, gefolgt von Brigittenau (20. Bezirk) mit 45,4% und Margareten (5. Bezirk) mit 44,4%. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Favoriten (10. Bezirk) und Ottakring (16. Bezirk) mit 43,3% und 42,0%. Die Bezirke mit den geringsten Anteilen an Migrant/innen waren Hietzing (13. Bezirk) mit 26,4% und Liesing (23. Bezirk) mit 26,2%.
Über 700.000 Personen mit ausländischem Geburtsort
Mit 1.1.2020 lebten rund 701.700 Personen mit ausländischem Geburtsort in Wien, das entsprach 36,7% der Wiener Gesamtbevölkerung und damit dem höchsten Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung österreichweit. Insgesamt belief sich der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung in Österreich auf 19,8%. Nach einzelnen Herkunftsländern betrachtet, stellten rund 90.000 Personen mit Geburtsort in Serbien die größte Gruppe dar, gefolgt von in der Türkei geborenen Personen (66.100). Die Plätze drei und vier belegten in Deutschland (54.200) und in Polen (49.200) geborene Personen. Auf den Rängen fünf bis zehn befanden sich Personen, die in Bosnien und Herzegowina (46.200), Rumänien (36.300), Syrien (24.900), Ungarn (23.400), Afghanistan (19.100) und der Russischen Föderation (18.700) geboren wurden.
Mehr Zuzüge nach Wien als im Vorjahr
Für das Jahr 2019 zeigt die Wanderungsstatistik für Wien etwa 58.400 Zuzüge aus dem Ausland und rund 43.800 Wegzüge in das Ausland. Somit sind 14.500 Personen mehr aus dem Ausland zugewandert als ins Ausland ausgewandert (Wanderungssaldo), das entsprach einem Anstieg der Nettozuwanderung um 25,3% im Vergleich zum Vorjahr. Der Saldo bei österreichischen Staatsangehörigen war dem langjährigen Trend entsprechend auch im Jahr 2019 negativ: Zum Ende des Jahres wohnten 1.300 Österreicher/innen weniger in Wien als zu Jahresbeginn. Der Wanderungssaldo von Personen mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit lag bei +15.800 Personen und damit höher als im Jahr davor (2018: +13.100 Personen).
Die Hälfte der Zuwander/innen stammt aus der EU
Von den knapp 58.400 Zuzügen, die in Wien verzeichnet wurden, entfielen 60,9% auf Angehörige aus EU-/EFTA-Staaten. Mit knapp 6.100 Zuzügen stellten rumänische Staatsangehörige die größte ausländische Gruppe, gefolgt von rund 5.800 deutschen und 3.500 ungarischen Staatsbürger/innen. Aus Drittstaaten zogen 2019 insgesamt mehr als 20.800 Personen nach Wien zu, darunter fast 4.100 Personen aus Serbien, rund 1.400 Personen aus der Türkei und rund 1.200 aus der Russischen Föderation. Weitere rund 5.000 Zugezogene waren österreichische Staatsangehörige.
Schwerpunkt Wien: ÖIF-Informationsbroschüre
Weitere Zahlen und Fakten zu Migrant/innen in Wien finden sich in der Informationsbroschüre „Wien – Zahlen, Daten und Fakten zu Migration & Integration 2020“ des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Die Broschüre veranschaulicht übersichtlich und kompakt aktuelle Zahlen und Informationen zu Herkunft und Migrationsbewegungen von Migrant/innen und Flüchtlingen sowie zu den Bereichen Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf sowie Wohnen und Zusammenleben für die Bundeshauptstadt. Die gesamte Broschüre steht in der ÖIF Mediathek zum Download verfügbar.