26.01.2024

ÖIF erweitert gemeinsam mit 10 Kooperationspartnern Maßnahmen gegen Antisemitismus im Kontext von Integration

Auch Exkursionen zu Gedenkstätten, Institutionen sowie geführte Museumsbesuche für Flüchtlinge, Vertriebene und Zuwander/innen in ganz Österreich

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) erweitert gemeinsam mit zehn Kooperationspartnern seine Maßnahmen gegen Antisemitismus für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte: Anknüpfend an die im Integrationsgesetz verpflichtend festgeschriebenen Werte- und Orientierungskurse können sich Flüchtlinge im Rahmen des Praxistags Integration vertiefend mit dem jüdischen Leben und der jüdischen Geschichte in Österreich auseinandersetzen. Künftig finden bei zehn regionalen Kooperationspartnern Exkursionen zu Gedenkstätten, Institutionen und Museen statt, bei denen sich Flüchtlinge mit Antisemitismus, dessen unterschiedlichen Ausprägungen sowie präventiven Maßnahmen gegen Antisemitismus befassen können. Umgesetzt werden die Praxistage zum Thema jüdisches Leben in Österreich künftig mit:

 1. Israelitische Kultusgemeinde (IKG) Wien

 2. Jüdische Gemeinde Graz

 3. Haus der Geschichte Österreich

 4. Jüdisches Museum Wien

 5. Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt

 6. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW)

 7. Lern- und Gedenkstätte Schloss Hartheim

 8. Stadt Salzburg (Projekt Stolpersteine)

 9. Land Tirol (Ausstellung „Vom Gauhaus zum Landhaus“)

 10. Dialog-Projekt LIKRAT

Flüchtlingen historische Verantwortung Österreichs vermitteln

Franz Wolf, Direktor des ÖIF: „Österreich hat eine besondere Verantwortung, gegen Antisemitismus einzutreten. Gemeinsam mit zehn Kooperationspartnern in ganz Österreich baut der Österreichische Integrationsfonds die Maßnahmen gegen Antisemitismus im Integrationskontext aus und fördert die Auseinandersetzung mit Antisemitismus, dem Holocaust und der Geschichte des jüdischen Lebens in Österreich. Im Rahmen aller ÖIF-Integrationsmaßnahmen wird auch klar vermittelt, dass Antisemitismus in der österreichischen Gesellschaft nicht toleriert wird.“

Oskar Deutsch, Präsident der IKG: „Es ist wichtig, dass die Verantwortung aus der Erinnerung an die Shoah bei allen Menschen in Österreich ankommt. Umso wichtiger sind die Vermittlungsbemühungen auch für jene Menschen, die hier in Österreich ein neues Lebenskapitel aufschlagen. Eine klare Ablehnung jedes Antisemitismus und die Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens in Österreich muss für alle Normalität sein. Wir freuen uns daher gemeinsam mit dem ÖIF und vielen weiteren engagierten Organisationen bei dieser Vermittlungsarbeit mitzuwirken.“

Esther Heiss, Leiterin des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt: „Das Österreichische Jüdische Museum sieht es als seine Aufgabe über jüdische Geschichte, das Judentum in seiner Gesamtheit und seinen Facetten zu berichten, Wissen zu vermitteln und nicht Hass zu schüren, der bereits viel zu weit und zu schnell seit dem 7. Oktober um sich gegriffen hat. Wir wollen vermitteln und aufklären, sei es mit Symposien und Tagungen im Kontext des interreligiösen Dialogs oder durch die Beantwortung aller Fragen unserer Besucher zu ausgestellten Thematiken. Bildung und Wissen ist die einzige Antwort, die das Museum bieten kann, um gegen Antisemitismus oder auch Vorurteile und Missverständnisse vorzugehen.“

Seit 2022: 3.000 Teilnehmer/innen am freiwilligen Angebot „Praxistag Integration“

Im Anschluss an den gesetzlich verpflichtenden dreitägigen Werte- und Orientierungskurs stehen Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten – ebenso wie ukrainischen Vertriebenen und Zuwander/innen – eine Reihe an vertiefenden Integrationsangeboten zur Verfügung. Im Rahmen von weiterführenden Praxistagen können Teilnehmer/innen wichtige ehrenamtliche Organisationen wie die Caritas, die Freiwillige Feuerwehr, das Hilfswerk und die Diakonie sowie kulturelle oder demokratiepolitische Einrichtungen wie das Haus der Geschichte, das Österreichische Parlament und das Wiener Rathaus und Gedenkstätten, Institutionen und Museen zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des jüdischen Lebens in Österreich besuchen. Am Praxistag Integration haben bisher rund 3.000 Zuwander/innen teilgenommen.

Antisemitismus-Modul: Wichtiger Bestandteil der Werte- und Orientierungskurse seit 2022

Die Thematisierung von Antisemitismus, des Holocausts und die Auseinandersetzung mit seinen weitreichenden Folgen ist von grundlegender Bedeutung für die Vermittlung österreichischer Geschichte und Gesellschaft. Um mehr Raum für zentrale Themen der Integration zu bieten, wurden die Werte- und Orientierungskurse des ÖIF vor zwei Jahren durch ein neues Antisemitismus-Modul erweitert, das gemeinsam mit der IKG entwickelt wurde. Umgesetzt werden die Inhalte von durch die IKG geschulten Trainer/innen, die bei Bedarf von Dolmetscher/innen begleitet werden. Laut einer Evaluierung des Instituts für Höhere Studien (IHS) aus 2023 sensibilisiert das Modul die Teilnehmenden bereits zu Beginn ihres Integrationsprozesses für die Notwendigkeit des Unterbindens von Antisemitismus, regt zur Reflexion und der Auseinandersetzung mit persönlichen Vorurteilen an und vermittelt Handlungsoptionen sowie wichtige Anlaufstellen im Kontext von Antisemitismus.

Ausbau der Zusammenarbeit gegen Antisemitismus im Integrationsbereich mit der IKG

In enger Zusammenarbeit mit der IKG bietet der ÖIF seit dem Vorjahr ein verstärktes Angebot an Erstberatungen, Infoveranstaltungen, Exkursionen und Deutschkursen für nach Österreich zugewanderte Jüd/innen mit Integrationsbedarf. Gemeinsam mit dem Projekt LIKRAT organisiert die Initiative ZUSAMMEN:ÖSTERREICH zudem Schulbesuche, um mit Schüler/innen über antisemitische Vorurteile und den Umgang mit antisemitischen Verhaltensweisen zu sprechen. Unterstützt werden etwa auch Initiativen aus dem Bereich der Nachbarschaftshilfe und Stipendien für Schüler/innen. Neben einem Ausbau der Angebote für zugewanderte Jüd/innen in Österreich stellt der ÖIF zudem ein Kursprogramm für Multiplikator/innen im Bereich der Aufklärung über Antisemitismus mit Unterstützung der IKG zur Verfügung. Das kostenlose Fortbildungsangebot richtet sich an Lehrer/innen, Deutschtrainer/innen, Mitarbeiter/innen in Beratungsstellen oder Ämtern und Behörden. In den Seminaren erhalten die Teilnehmer/innen Grundlagenwissen zu Antisemitismus und Radikalisierungsprävention, diskutieren Fallbeispiele aus der Praxis und erfahren, wie in Schulen, Deutschkursen oder Beratungssituationen antisemitischen Haltungen und Vorurteilen begegnet werden kann.

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