Wien l Zahlen, Daten und Fakten
Knapp die Hälfte (43,9%) der Bevölkerung Wiens hat 2017 einen Migrationshintergrund, das sind beinahe doppelt so viele wie im österreichweiten Durchschnitt (22,8%). Nach einzelnen Herkunftsländern betrachtet, machten am 1.1.2018 in Serbien geborene Personen die größte Gruppe aus, gefolgt von in der Türkei Geborenen. Dahinter folgen in Deutschland, Polen, Bosnien und Herzegowina sowie in Rumänien geborene Personen. Auch Syrer/innen und Afghan/innen finden sich unter den zehn größten Migrant/innen-Gruppen in der Bundeshauptstadt.
Fast die Hälfte der Einwohner/innen im 15. Bezirk im Ausland geboren
Am höchsten ist der Anteil der im Ausland Geborenen am 1.1.2018 im 15. Bezirk: 48,1 Prozent aller Bewohner/innen von Rudolfsheim-Fünfhaus wurden nicht in Österreich geboren. Auch in Brigittenau (44,7%), Margareten (43,9%), Favoriten (42,0%), Ottakring (41,8%), der Leopoldstadt (40,7%) sowie in Meidling (40,5%) liegt der Anteil von im Ausland geborenen Einwohner/innen über 40 Prozent. Gemessen an der Gesamtbevölkerung des Bezirks am wenigsten im Ausland Geborene leben in Hietzing (26,3%) und Liesing (24,4%).
Mit Stichtag 1.1.2018 waren in Wien mehr als die Hälfte (51,3%) der Einwohner/innen Frauen. Bei in Österreich Geborenen lag der Frauenanteil bei 51,4 Prozent, während er bei im Ausland geborenen Personen mit 51,0 Prozent geringfügig darunter lag. Den höchsten Frauenanteil (59,3%) wies die Gruppe der in der Russischen Föderation Geborenen auf. Auch bei in Ungarn (56,0%), Rumänien (55,1%), Serbien (52,5%), Deutschland (51,7%) sowie Bosnien und Herzegowina (51,7%) geborenen Personen lag der Frauenanteil bei mehr als der Hälfte. Unter in Afghanistan geborenen Personen in Wien ist der Frauenanteil mit 34,1 Prozent am niedrigsten.
Erwerbstätigenquote in Wien niedriger als im restlichen Österreich
Verglichen mit dem Österreich-Durchschnitt stehen in Wien 2017 deutlich weniger Personen im Erwerbsleben: Während österreichweit 72,2 Prozent der Bevölkerung erwerbstätig sind (ohne Migrationshintergrund: 74,9%, mit Migrationshintergrund: 64,2%), liegt die Erwerbstätigenquote in Wien lediglich bei knapp zwei Drittel (65,3%). Bei Personen mit Migrationshintergrund liegt sie mit 59,9 Prozent noch deutlich unter dem Wien-Durchschnitt.
In der Gruppe der Frauen zeigen sich große Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen: Insgesamt sind mehr als sechs von zehn Frauen (62,4%) in Wien erwerbstätig. Mit über zwei Dritteln (69,0%) stehen Frauen ohne Migrationshintergrund überdurchschnittlich im Erwerbsleben, während 55,4 Prozent aller Frauen mit Migrationshintergrund in Wien berufstätig sind. Besonders niedrig ist die Erwerbstätigenquote unter Frauen mit türkischem Migrationshintergrund mit 35,7 Prozent. Im Gegensatz dazu weisen Frauen mit Migrationshintergrund in anderen EU-Mitgliedstaaten (vor Beitrittsjahr 2004) bzw. EFTA-Staaten mit etwa drei Viertel (75,3%) die höchste Erwerbstätigenquote unter Frauen auf.
Arbeitslosigkeit von Ausländer/innen in Brigittenau, Meidling und Simmering besonders hoch
Im Durchschnitt lag die Arbeitslosigkeit 2018 in Wien bei 12,3 Prozent – das war deutlich höher als der österreichweite Schnitt (7,7%). Während nur jeder zehnte österreichische Staatsangehörige in Wien ohne Arbeit war, lag die Arbeitslosenquote unter Ausländer/innen bei 17,4 Prozent. Unter ausländischen Männern lag sie mit 18,2 Prozent noch ein wenig höher als bei ausländischen Frauen (16,4%). Besonders hoch war die Arbeitslosenquote in Wien bei syrischen (66,0%), afghanischen (40,8%) und serbischen Staatsangehörigen (37,5%).
Am höchsten war die Arbeitslosenquote von Ausländer/innen im Vergleich der einzelnen Wiener Bezirke am 31.10.2016 in Brigittenau mit 22,1 Prozent, gefolgt von Meidling (21,8%) und Simmering (21,5%). Die Bezirke Innere Stadt (6,4%), Neubau (11,6%) und Alsergrund (12,2%) hingegen verzeichneten anteilsmäßig am wenigsten arbeitslose Ausländer/innen.
Schwerpunkt Wien: ÖIF-Informationsbroschüre
Dieses und weitere Zahlen und Fakten zu Migrant/innen in Wien findet sich in der Informationsbroschüre „Wien – Zahlen, Daten und Fakten zu Migration & Integration 2018 “ des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Die Broschüre bereitet aktuelle Zahlen und Informationen zu Herkunft und Migrationsbewegungen von Migrant/innen und Flüchtlingen sowie zu den Bereichen Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf sowie Wohnen und Zusammenleben für die Bundeshauptstadt kompakt und übersichtlich auf und stellt eine Ergänzung zur Informationsbroschüre „Bundesländer – Statistiken zu Migration & Integration“ dar.