24. Sitzung des Integrationsbeirats mit Integrationsministerin Susanne Raab unter dem Vorsitz des ÖIF
Am 10. November 2022 eröffnete Integrationsministerin Susanne Raab die 24. Sitzung des Integrationsbeirats in Wien. Vorgestellt wurden unter anderem aktuelle Integrationsmaßnahmen und Entwicklungen in der Integrationsarbeit, Förderprogramme im Bereich Bildung und Arbeitsmarktintegration sowie aktuelle Informations- und Unterstützungsangebote für ukrainische Vertriebene. Das Gremium, bestehend aus Vertreter/innen von Bund, Ländern und Sozialpartnern sowie Gemeinde- und Städtebund, Industriellenvereinigung und NGOs, befasste sich im Zuge der Sitzung auch mit dem Fachkräftemangel und dem hohen Bedarf an Arbeitskräften.
Integrationsministerin Susanne Raab: „Österreich ist derzeit mit einer sehr hohen Zahl an Asylanträgen, zusätzlich zu den rund 90.000 ukrainischen Vertriebenen seit Ende Februar, konfrontiert. Gleichzeitig ist es aber so, dass die Wirtschaft händeringend nicht nur nach Fachkräften, sondern generell nach Arbeitskräften sucht. Wir haben im Bereich der Arbeitsmarktintegration, speziell auch im Bereich der Fachkräfte, in den letzten Jahren viele integrationspolitische Maßnahmen umgesetzt. Es ist wichtig, vorhandene Potenziale zu nutzen und ein gutes Matching mit gut qualifizierten Menschen mit Migrationshintergrund sicherzustellen. Die Menschen, die zu uns kommen, müssen die Angebote aber auch wahrnehmen, ihre Pflichten erfüllen und ihren Beitrag in Österreich leisten“
Über Integrationsmaßnahmen und Entwicklungen in der Integrationsarbeit sowie über aktuelle Daten und Forschungsergebnisse sprachen Sandra Ivkic, Gesamtleitung für Integrationsmaßnahmen, Carla Pirker, Gesamtleitung Förderungen und Europäische Fonds, Julia Rothbauer, Leiterin Team Wissensmanagement und Internationales sowie Katharina Paulhart, stellvertretende Leiterin Team Qualitätsmanagement. Außerdem informierten Daniela Krois, Fachreferentin des Flüchtlingskoordinators der Bundesregierung, Jelena Ulrich vom Bundeskanzleramt, Christina Bauer von der Universität Wien, Harald Katzmair von FAS Research, Alfred Lercher vom AMS Tirol, Veronika Wolf vom Verein Club International, Norbert Bichl von AST sowie Alexander Boubal, Simacek GmbH und Ursula Bazant, ÖBB-Infrastruktur AG mit dem ÖIF über aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse sowie konkrete Unternehmensinitiativen.
Schwerpunkt: Unterstützungsmaßnahmen für ukrainische Vertriebene
Ein zentrales Thema waren Informations- und Unterstützungsmaßnahmen für ukrainische Vertriebene gewidmet. In diesem Zusammenhang wurde auf die bereits seit Beginn des Ukraine- Kriegs bestehenden Angebote, wie etwa die eigens für diese Zielgruppe konzipierten Orientierungskurse, die mobilen ServicePoints sowie das Buddy-Programm für junge Menschen aus der Ukraine verwiesen. Sandra Ivkic, Gesamtleitung für Integrationsmaßnahmen des ÖIF: “Um ukrainische Vertriebene bestmöglich zu unterstützen und sie über unsere Integrations- und Informationsangebote rasch zu informieren, hat der ÖIF seine Angebote stetig den Bedürfnissen der Zielgruppe angepasst und entsprechend ausgebaut.“ Bisher haben sich Ukrainer/innen über 50.000 Mal an den ÖIF gewandt, über 15.000 Beratungen haben an den mobilen ServicePoints in ganz Österreich stattgefunden. Zudem haben bisher rund 12.000 Personen am Online-Deutschkurs „Erste Schritte in Österreich“ teilgenommen, der ukrainische Vertriebene beim Vokabeln lernen, Phrasen üben und Orientierungswissen unterstützt.“
Weitere Informationen zu den Maßnahmen und Angeboten des ÖIF für Vertriebene aus der Ukraine sowie relevanten Anlaufstellen findet man unter: www.integrationsfonds.at/ukraine.
Neuer Forschungsbericht zu Integrationsmaßnahmen für Fachkräfte
Julia Rothbauer, Leiterin Team Wissensmanagement und Internationales des Österreichischen Integrationsfonds, präsentierte die im Auftrag des ÖIF erstellte Studie „Analyse des Fachkräftepotenzials von Migrant/innen in Österreich“. Das Forschungsprojekt, durchgeführt vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung unter der Leitung von Christian Helmenstein, zeigt die Möglichkeiten durch nicht-österreichische Personen am Arbeitsmarkt. Weitere zentrale Ergebnisse des Forschungsberichts weisen aus, dass Personen mit Migrationshintergrund in Österreich tendenziell häufiger im untersten, aber auch obersten Bildungssegment zu finden sind, aber seltener über eine Ausbildung im mittleren Segment verfügen. Zudem zeigt der Bericht, dass 62 der 101 gelisteten Mangelberufe über eine Lehrausbildung ausgeübt werden können. Deshalb ist es besonders wichtig, das Fachkräftepotenzial durch Personen mit Migrationshintergrund im Bereich der Lehre zu fördern. Die gesamte Studie gibt es hier zum Online-Lesen.
Über den Integrationsbeirat
Neben dem Unabhängigen Expertenrat für Integration wurde im Oktober 2010 der Integrationsbeirat unter dem Vorsitz des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) etabliert. Das Gremium setzt sich aus Repräsentant/innen von Bund, Ländern, Gemeinde- und Städtebund, Sozialpartnern sowie der Industriellenvereinigung und NGO-Vertreter/innen zusammen. Der Integrationsbeirat dient der kompetenzübergreifenden Vernetzung, Koordination und Abstimmung sowie dem Wissenstransfer aller handelnden Akteur/innen, wenn es um die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans geht und berät über die Erkenntnisse des Expertenrats.