Expert/innen-Tagung „Antisemitismus im Kontext von Integration“
Die Expert/innen-Tagung „Antisemitismus im Kontext von Integration“ bildete den Abschluss des ÖIF-Seminarprogrammes Herbst 2025 © Olha Soldatenko/ÖIF
Der persönliche Austausch zwischen Multiplikator/innen und Expert/innen stand im Mittelpunkt der Tagung © Olha Soldatenko/ÖIF
Am 10. Dezember 2025 fand im Bundeskanzleramt in Wien die Expert/innen-Tagung „Antisemitismus im Kontext von Integration“ statt. Die Veranstaltung bildete den Abschluss des ÖIF-Seminarprogramms für Multiplikator/innen im Herbst 2025 und brachte rund 50 Teilnehmer/innen aus Forschung, Bildung, Verwaltung und Praxis zusammen.
Das Bundeskanzleramt und der Österreichische Integrationsfonds begrüßten zahlreiche Fachpersonen, die sich im Rahmen der Tagung mit Erscheinungsformen von Antisemitismus sowie wirksamen Präventionsansätzen auseinandersetzten. Im Fokus standen insbesondere Zusammenhänge zwischen Integration, Migration und Bildung. Ziel der Veranstaltung war es, fachliches Wissen zu vertiefen, unterschiedliche Perspektiven sichtbar zu machen und praxisrelevante Handlungsmöglichkeiten für den Bildungs- und Integrationsbereich zu diskutieren.
Impulse aus Wissenschaft und Praxis
Die Expert/innen-Tagung bot Beiträge von drei ausgewiesenen Fachpersonen, die religiöse, politische und pädagogische Dimensionen des Themas beleuchteten und konkrete Handlungsempfehlungen vermittelten:
- Raimund Fastenbauer, Antisemitismus-Experte, vermittelte grundlegendes Wissen zu historischen und aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus. Ein Schwerpunkt lag auf religiösen Motiven, antisemitischen Tendenzen in Österreich sowie der Bedeutung des interkonfessionellen Dialogs.
- Daniel Landau, Bildungsexperte, präsentierte pädagogische Zugänge zum Umgang mit dem Nahostkonflikt im Klassenzimmer. In einem praxisorientierten Austausch wurden Strategien für den professionellen Umgang mit antisemitischen Äußerungen im schulischen Kontext erarbeitet.
- Alexander Weissenburger ,Dokumentationsstelle Politischer Islam, widmete sich dem Zusammenhang von Islamismus und Antisemitismus. Er erläuterte geschichtliche und politische Hintergründe und zeigte die Rolle antisemitischer Narrative in Radikalisierungsprozessen auf.
Die Tagung bot vielfältige Möglichkeiten zum fachlichen Austausch, zur Diskussion und zur Vernetzung. Sie leistete einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung und fachlichen Weiterentwicklung von Multiplikator/innen in den Bereichen Integration, Prävention und Bildung.
ÖIF-Seminarprogramm: Weiterbildung für Integration in der Praxis
Das ÖIF-Seminarprogramm bietet seit 2020 fundierte Weiterbildung für Personen, die beruflich oder ehrenamtlich mit Integration zu tun haben. Über 11.000 Teilnehmer/innen haben bisher an den kostenlosen Seminaren teilgenommen; neun von zehn empfehlen das Angebot weiter. Schwerpunkte sind neben Radikalisierungsprävention auch Frauenförderung, interkulturelle Kommunikation sowie Deutsch- und Wertevermittlung. Besonders nachgefragt sind Fortbildungen für Lehrkräfte in Deutschkursen, die aktuelle Themen wie digitale Unterrichtsmethoden oder den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Sprachunterricht behandeln.