25.07.2023, 13:57 Uhr

ÖIF-Forschungsbericht: Sensibilisierung gegen Antisemitismus

Das Institut für Höhere Studien (IHS) evaluierte im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) das seit 2022 durchgeführte Antisemitismus-Modul in den verpflichtenden Werte- und Orientierungskursen für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte.

Seit der Einführung des Integrationsgesetzes 2017 sind die Werte- und Orientierungskurse für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte ab dem vollendeten 15. Lebensjahr sowie für Drittstaatsangehörige und Asyl- und subsidiär Schutzberechtige, die Sozialhilfe beziehen, verpflichtend. Das Absolvieren dieses Kurses ist ein wichtiger Eckpfeiler für die Integration in Österreich. 2022 wurden die Kurse, wie im Regierungsprogramm festgelegt, von bisher 8 Stunden auf 24 Stunden erweitert, statt 1 Tag sind es also 3 Tage. So wurde das Kurs-Curriculum unter anderem um das Modul „Antisemitismus“, das unter der Federführung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) zusammen mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) entwickelt wurde, eingeführt.

Antisemitismus im Rahmen der ÖIF- Werte- und Orientierungskurse für Flüchtlinge
Die Werte und Regeln des Zusammenlebens in Österreich zu kennen, ist neben dem Deutscherwerb und dem Einstieg in den Arbeitsmarkt eine zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Integration von Flüchtlingen sowie Zuwanderinnen und Zuwanderern in Österreich. Im Rahmen der Vermittlung der kulturellen Aspekte des Zusammenlebens, vermittelt der ÖIF, in Kooperation mit der IKG, im Rahmen des Antisemitismusmoduls neben der Geschichte der Jüdinnen und Juden in Österreich auch die Problematik des aufkommenden Antisemitismus in der österreichischen Gesellschaft sowie wichtige Anlaufstellen und Maßnahmen gegen Antisemitismus in Österreich.

Ziele des Antisemitismusmoduls sind

  • Sensibilisierung für die Notwenigkeit des Unterbindens von Antisemitismus in der (österreichischen) Gesellschaft
  • Definition verschiedener Formen von Antisemitismus, um antisemitische Tendenzen, Äußerungen und Taten zu erkennen und zu lernen, wie man richtig darauf reagiert
  • Auseinandersetzung mit persönlichen Vorurteilen und Zuschreibungen

Jüdisches Leben in Österreich im Rahmen des Praxistages Integration 
Nach Abschluss des Werte- und Orientierungskurses besteht auf freiwilliger Basis die Möglichkeit zur Teilnahme am Praxistag Integration.
Das nach drei Themenschwerpunkten ausgerichtete Zusatzangebot widmet sich neben dem Paket Kultur und Demokratie und Ehrenamt auch dem jüdischen Leben in Österreich. Mittels Exkursionen und Besuchen von Kultureinrichtungen wird sich den Inhalten des Werte- und Orientierungskursen vor Ort vertiefend gewidmet.

Neuer Forschungsbericht: Evaluierung des Moduls Antisemitismus durch Institut für Höherer Studien (IHS)
Das Institut für Höhere Studien (IHS) hat im Auftrag des ÖIF eine Evaluierung des Moduls Antisemitismus durchgeführt, das mittels Methodenmix die Lernerfolge- und Erfahrungen der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer erfasst hat.

Zentrale Ergebnisse der Evaluierung:

  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren teilweise über die Shoah und die Geschichte Österreichs vor dem Kurs nicht informiert.
  • Es zeigt sich, dass einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Shoah überrascht waren: einige äußerten Bestürzung über die Ereignisse, andere waren positiv überrascht darüber, wie Österreich mit seiner Geschichte umgeht .
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren vor allem an Inhalten zu Rechten und Pflichten bzw. in Österreich geltende Regeln interessiert. Es wird im Kurs thematisiert, dass in Österreich Menschenrechte, Gleichstellung und persönliche Freiheiten verfassungsrechtlich verankert sind und respektiert werden.
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden dazu angeregt, über Antisemitismus nachzudenken und wie sie dagegen ankämpfen können. Durch einige der offen gestalteten Übungen in Verbindung zur eigenen Lebenswelt und zu den eigenen Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden sie zur Selbstreflexion angeregt.
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in unterschiedlichen Bereichen des Moduls hervorgehoben, dass sie Rückschlüsse auf ihr eigenes Leben herstellen oder Vergleiche zu der Situation in ihren Herkunftsländern machen.
  • Positiv wird seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umgang Österreichs mit der nationalsozialistischen Vergangenheit eingestuft, dass man Verantwortung übernimmt, die eigene Geschichte kritisch reflektiert und dies auch in Formaten wie dem Modul Antisemitismus thematisiert.

Den gesamten ÖIF-Forschungsbericht “Sensibilisierung gegen Antisemitismus. Erfahrungen mit den Werte- und Orientierungskurses des ÖIF für Asylberechtige und subsidiär Schutzberechtigte“ finden Sie HIER.

Antisemitismus und Extremismus - Anzeichen erkennen und darauf reagieren

Der ÖIF bietet ein kostenloses Weiterbildungsprogramm für all jene an, die in ihrem Alltags- oder Berufsleben mit Integration zu tun haben. Die 60 kostenlosen Seminare werden von Expertinnen und Experten aus den jeweiligen Fachbereichen geleitet. Das umfangreiche Angebot bietet auch zahlreiche Online-Seminare und ermöglicht dadurch eine ortsunabhängige Weiterbildung. Das umfangreiche Themenangebot umfasst dabei auch Seminare zu Antisemitismus und Extremismus. 
Fachleute vermitteln Grundlagenwissen und Hintergrundinformationen zu Radikalisierung und Extremismus. Die Teilnehmer/innen werden über Erkennungsmerkmale und mögliche Radikalisierungsanzeichen informiert und erfahren, welche Möglichkeiten es im Umgang mit radikalen Verhaltensweisen und Aussagen gibt. Das gesamte Seminarprogramm im Überblick, so wie Informationen zur Teilnahme finden Interessierte hier.

 

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