In Erinnerung an Ismail Kadare

Auf dem Foto v. l. n. r. Franz Wolf (Direktor, ÖIF), Bahri Trojer (ÖIF), Ismail Kadare und Vjollca Blakaj (Institut Prime Education)

Gedichtband Die Zeit nimmt Gift und Süße
Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) trauert um Ismail Kadare, den international erfolgreichsten und meistübersetzten albanischen Schriftsteller. Kadare verstarb am 1. Juli 2024, er wurde 88 Jahre alt.
Kadares Leben begann 1936 im südalbanischen Gjirokastra. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm mit dem Roman „Der General der toten Armee“; sein Schaffen umfasst insgesamt mehr als 80 Werke, darunter Romane, Essays und Gedichte. Kadare gilt als bedeutender Vertreter der Weltliteratur und wurde mit einer Reihe von internationalen Preisen, unter anderem mit dem Man Booker International Prize, für seine Werke ausgezeichnet, die oft politische und soziale Themen reflektieren. Die Werke Kadares wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt.
Weniger bekannt ist sein lyrisches Schaffen, das der neue vom ÖIF herausgegebene Gedichtband „Die Zeit nimmt Gift und Süße“ beleuchtet. Für den im Jahr 2023 erschienen Lyrikband hat die renommierte österreichische Übersetzerin Andrea Grill erstmals die Gedichte des bedeutendsten Schriftstellers Albaniens ins Deutsche übertragen. Die Auswahl der 21 Gedichte, die in Albanisch und in deutscher Übersetzung vorliegen, umspannt die Jahre 1957 bis 1992. Ergänzt werden die Gedichte Kadares mit Aquarallen und Radierungen des österreichischen Künstlers Sepp Jahn, die im Zuge einer Albanienreise entstanden sind und einen Eindruck der albanischen Kultur und Landschaft vermitteln. Das Buch ist zum Selbstkostenpreis über den Webshop des Integrationsfonds erhältlich.