In Erinnerung an Jan Assmann
Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) trauert um Jan Assmann, einen der bedeutendsten Kultur- und Religionswissenschaftler der Gegenwart, welcher in der Nacht zum Montag verstorben ist. Tiefstes Mitgefühl gilt allen, die ihm nahestanden.
Sein Leben begann 1938 in Langelsheim im Harz, aufgewachsen ist er in Lübeck. Seine Frau Aleida Bornkamm und er heirateten 1968; sie bekamen fünf Kinder. Das Paar erlangte internationale Bekanntheit mit der gemeinsam entwickelten Theorie des kulturellen Gedächtnisses: „Unter dem kulturellen Gedächtnis versteht man im Allgemeinen Texte, Bilder, Denkmäler, Riten – früher hätte man das eher als ,Tradition' bezeichnet“. Im Jahr 2018 wurden sie beide mit dem „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“ ausgezeichnet.
Im gemeinsamen Austausch mit dem ÖIF diskutierte Jan Assmann einige Male seine Ideen über Zusammenhalt in einer Gesellschaft, Integration von Zuwander/innen durch gemeinsame Werte sowie die Bedeutung des kulturellen Gedächtnisses im Kontext von Migration. Zuletzt besuchte er den ÖIF 2019 bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Heimat, dem Gefühl der Zugehörigkeit als ein Baustein der Integration und dem kulturellen Gedächtnis als gemeinsame Basis einer Gesellschaft.