04.01.2024, 09:07 Uhr

Integration von Flüchtlingen: Höchstwert an Alphabetisierungskursen

Steigender Bedarf an Alphabetisierungskursplätzen aufgrund steigender Zahl an positiven Asylentscheidungen; 2 von 3 Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten mit Zuerkennung 2023 nicht alphabetisiert

Aufgrund der steigenden Anzahl von Zuerkennungen von Asyl und subsidiärem Schutz und einer weiterhin hohen Anzahl an nicht alphabetisierten Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten erreicht der Bedarf an Alphabetisierungskursen im Jahr 2023 einen neuen Höchststand: 2023 förderte der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) insgesamt 14.400 Plätze in Alphabetisierungskursen; dies entspricht einem Anstieg von rund 11% im Vergleich zum Vorjahr, in welchem insgesamt rund 13.000 Kursplätze in Alphabetisierungskursen zur Verfügung gestellt worden waren.

2023 Höchstwert bei Zuerkennungen, 2 von 3 mit Alphabetisierungsbedarf
Der durchschnittliche Bildungsstand von Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten sank seit den Jahren 2015/16 signifikant ab: 2023 waren bisher 64% der Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten mit aktueller Statuszuerkennung nicht alphabetisiert, 2022 wurde der Höchstwert von 70% der Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten mit Zuerkennung im Jahr 2022 erreicht. Im Vergleich zum Jahr 2018 entspricht der heurige Anteil einer Steigerung um die Hälfte; bei Männern fällt der Anstieg mit 78% besonders hoch aus. In Hinblick auf den Rekordwert an Alphabetisierungskursplätzen steht dem Rückgang des Alphabetisierungsbedarfs von 70% auf 64% eine stark steigende Zahl an Neu-Zuerkennungen gegenüber, im Jahr 2023 bis November haben 22.484 Personen Asyl oder subsidiären Schutz erhalten. Das entspricht einem Anstieg um 31% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bis Jahresende wird von rund 25.000 Asyl- und subsidiären Schutzzuerkennungen ausgegangen, was der höchsten Zahl seit 2017 entsprechen würde.

Personen mit Alphabetisierungsbedarf kommen beim Deutschlernen schwerer voran
Innerhalb der Gruppe der Personen mit Alphabetisierungsbedarf zeigt sich eine Verschiebung von Personen mit primärem Alphabetisierungsbedarf, die auch in ihrer Muttersprache nicht oder kaum schreiben können (2022: 49%, 2023: 36%) hin zu Zweitschriftlernenden, die in der lateinischen Schrift nicht alphabetisiert sind (2022: 51%, 2023: 64%). Statistisch verzeichnen nicht alphabetisierte Personen deutlich größere Herausforderungen als alphabetisierte Personen: 70% der Personen mit erstem ÖIF-Kursbesuch 2021, die in keiner Sprache lesen und schreiben können, haben nur Alphabetisierungskurse (33%) oder A1-Kurse (37%) besucht. Zweitschriftlernende mit erstem Kursbesuch 2021 sind zu 43% noch auf unteren Niveaus (Alpha 12%, A1 31%) verblieben. Bei alphabetisierten Personen mit erstem ÖIF-Kursbesuch 2021 hat die Mehrheit (62%) hingegen bereits das fortgeschrittene B1-Niveau absolviert, nur 9% sind noch auf A1-Niveau.

Viele Angebote zur Arbeitsmarktintegration von Zuwander/innen mit geringen Deutschkenntnissen
Damit Teilnehmer/innen an ÖIF-Deutschkursen unabhängig vom jeweiligen Lernfortschritt in das Erwerbsleben einsteigen können, stellt der ÖIF eine breite Palette an Unterstützungsangeboten zur Verfügung: Im Rahmen von ÖIF-Karriereplattformen informieren Unternehmen wie SPAR, POST AG, IKEA und LIDL Teilnehmer/innen in ÖIF-Deutschkursen über Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen für Personen mit geringen Deutschkenntnissen. Die ÖIF-Frauenzentren bieten Seminare und Sprechstunden mit Expert/innen rund um das Thema Berufs- und Bildungschancen in Österreich an. Zusätzlich stellt der ÖIF neben Mentoring-Programmen wie KOMPASS und Mentoring für MigrantInnen für Zuwander/innen eigene Bewerbungstrainings und CV-Checks zur Verfügung.

Ausbau der Angebote zum berufsbegleitenden Deutschlernen
Mit Blick auf den hohen Arbeitskräftebedarf in der heimischen Wirtschaft hat der ÖIF seine Angebote zum berufsbegleitenden Deutschlernen ausgebaut, damit Zuwander/innen Arbeiten und Deutschlernen möglichst gut vereinbaren können: Neben Deutschkursen bei Kursträgern, die bei Bedarf zu Randzeiten oder am Wochenende besucht werden können, sowie Online-Deutschkursen bietet der ÖIF auf Sprachportal.at, der größten Deutschlernplattform im deutschsprachigen Raum, kostenlos eine breite Palette an frei zugänglichen und rund um die Uhr verfügbaren Deutschlernangeboten an, um Zuwander/innen bestmöglich beim berufsbegleitenden Deutschlernen zu unterstützen. Mit dem neuen Online-Fachsprachenkurs „Deutsch lernen für die Pflege“ unterstützt der ÖIF Zuwander/innen mit Interesse an einer Anstellung im Pflege- und Gesundheitsbereich beim Deutschlernen, zudem stehen berufsspezifische Online-Deutschkurse zu Hotel- und Gastgewerbe und Lebensmittelhandel zur Verfügung.

ÖIF-Data Warehouse fördert evidenzbasierte Weiterentwicklung von Integrationsmaßnahmen in Österreich
Das Data Warehouse des ÖIF ist ein wesentliches Instrument zur Analyse von verfügbaren Daten zur effizienten und effektiven Ausgestaltung von Integrationsmaßnahmen in Österreich. Dieses Instrument ermöglicht statistische Auswertungen hinsichtlich Deutschkursverläufen und Prüfungserfolgen von Zuwander/innen, um den Spracherwerb der Teilnehmer/innen an ÖIF-Integrationsmaßnahmen besser zu verstehen und zielgerichtet zu fördern. Das Data Warehouse unterstützt dabei, bestehende Integrationsangebote evidenzbasiert weiterzuentwickeln, verfügbare Ressourcen effizient einzusetzen und die Integration von Zuwander/innen in die österreichische Gesellschaft zielgerichtet zu fördern

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