Neue ÖIF-Studie zu Anerkennungs- und Nostrifizierungsverfahren in Gesundheitsberufen in Österreich
Der Fachkräftebedarf in Österreich ist im Gesundheits- und Pflegebereich besonders hoch, bis zum Jahr 2050 fehlen laut Pflegepersonalbedarfsprognose der Gesundheit Österreich (GÖG) rund 200.000 Pflege- und Betreuungskräfte. Das Sozialforschungsinstitut „abif“ präsentierte im Rahmen des Expert/innen-Forums zur Integration von qualifizierten Zuwander/innen und Schlüsselarbeitskräften eine neue, vom ÖIF beauftragte Studie zu Anerkennungs- und Nostrifizierungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen in Gesundheits- und Krankenpflegeberufen. Im Rahmen der Studie wird unter anderem der aktuelle Bedarf für den Ausbau von Fördermaßnahmen im Nostrifizierungsbereich erhoben sowie weitere zielführende Möglichkeiten zur Förderung des Anerkennungs- und Nostrifizierungsprozesses über die bestehenden Angebote hinaus untersucht.
1 von 10 Pflegekräften in Österreich haben Ausbildung im Ausland erworben
Die Studie verdeutlicht den Bedarf an ausländischen Pflegekräften in Österreich: Rund 11 % aller Pflegekräfte in Österreich haben ihre Ausbildung im Ausland erworben, wobei 8 % aus der EU und 3 % aus Drittstaaten stammen. Die Ergebnisse zeigen, dass bis 2050 ein jährlicher Mehrbedarf von mindestens 5.800 Pflegekräften erwartet wird. Weniger als die Hälfte der Pflegekräfte schließt innerhalb von zwei Jahren ihre Ausgleichsmaßnahmen im Anerkennungsverfahren ab, bei vielen ausländische Pflegekräften ist zudem eine Dequalifizierung beobachtbar. Kompakte Nostrifizierungskurse, wie sie von Fachhochschulen angeboten werden und die bei Bedarf mit Deutschkursen kombiniert werden können, bringen wesentliche Vorteile für Nostrifizierende und Arbeitgeber/innen. Seitens der befragten Organisation wird eine stärkere Koordination für Nostrifikationsverfahren auf Bundes- statt Länderebene mehrheitlich befürwortet. Potenzial liegt zudem in der gezielten Unterstützung von Betrieben bei Integrationsmaßnahmen sowie ein stärkerer Fokus auf Kompetenzorientierung in Nostrifizierungsverfahren.
Die neue Studie steht in der ÖIF-Mediathek zum Download zur Verfügung.