ÖIF-Bulletin: Höchststand an Asyl- und Schutzgewährungen seit 2017
Bis Dezember 2023 wurden in Österreich 58.686 Asylanträge gestellt und 24.798 positive Asyl- oder subsidiäre Schutzentscheidungen getroffen. Die Asylanträge sind nach dem Höchstwert 2022 (112.272) inzwischen wieder rückläufig, die Gewährungen steigen nach wie vor stark an (+32 Prozent). Im Steigen begriffen ist nach der Reform im Oktober 2022 die Zahl der Rot-Weiß-Rot-Karten: Waren es 2022 insgesamt 2.903, so betrug die Anzahl bis Dezember 2023 bereits 4.043 neue Rot-Weiß-Rot-Karten. Auf sechs Asyl- oder subsidiäre Schutzentscheidungen kommt lediglich eine Ausstellung einer Rot-Weiß-Rot-Karte.
Österreich EU-weit an 2. Stelle bei Asylanträgen
Zur Zeit steht Österreich EU-weit an zweiter Stelle bei Asylanträgen pro 100.000 Einwohner/innen sowie an dritter Stelle bei erstinstanzlichen Zuerkennungen. Zwischen Jänner und September 2023 wurden in Österreich pro 100.000 Einwohner 487 Asylanträge gestellt – hinter Zypern (914 Asylanträge pro 100.000 Einwohner) und deutlich vor Griechenland (342 pro 100.000), Deutschland (302 pro 100.000) oder dem EU-Durchschnitt (180 pro 100.000). Ebenfalls kamen in Österreich in den ersten drei Quartalen 2023 183 Asyl- und subsidiäre Schutzgewährungen in erster Instanz auf 100.000 Einwohner – hinter Estland (259 Gewährungen pro 100.000 Einwohner) und Zypern (184 pro 100.000), aber deutlich vor Griechenland (119 pro 100.000) oder Deutschland (101 pro 100.000).
Asylgewährungen: Syrer/innen vor Afghan/innen und Somalier/innen
Die Mehrzahl der Asyl- und subsidiäre Schutzgewährungen dieses Jahres ging an syrische Staatsangehörige (73 Prozent, 18.162), gefolgt von Afghan/innen (11 Prozent, 2.851 Personen) und Somalier/innen (5 Prozent, 1.289 Personen). Insgesamt fielen fast 90 Prozent der Gewährungen auf diese drei Länder. Auch im Vorjahr hat Syrien den ersten Platz belegt.
Zudem stammen über 60 Prozent aller Asylanträge 2023 aus diesen drei Ländern: 36 Prozent aller Anträge entfallen auf Syrien (21.208), gefolgt von Afghanistan (8.516, 15 Prozent) und der Türkei (7.743, 13 Prozent). Im vergangenen Jahr waren neben Afghanistan noch Indien und Syrien unter den Top 3 Herkunftsstaaten. Ein Fünftel der Asylanträge fiel heuer hingegen auf fünf Länder mit Zuerkennungsquoten unter 2 Prozent: Marokko (6.883 Asylanträge), Pakistan (1.473), Bangladesch (1.409), Indien (1.331) sowie Ägypten (1.224) – aus diesen Ländern stammten 20 Prozent der Asylanträge, aber weniger als 2 Prozent der Gewährungen.
Zahlen, Daten, Fakten: Das ÖIF-Bulletin
Weitere Statistiken finden Sie im ÖIF-Bulletin. Das Bulletin liefert aktuelle Zahlen zu Asyl, Migration und Integration in Österreich und der EU, bereitet sie anschaulich auf und leistet damit einen Beitrag zur öffentlichen, faktenbasierten Debatte.