ÖIF-Jugendbroschüre:„Nicht OK!“ zeigt Formen von Gewalt auf und stärkt Mädchen in ihrer Selbstbestimmung

Die neue Broschüre steht ab sofort in zwei Größen zur Verfügung

Mit der Jugendbroschüre „Nicht OK!“ setzt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) ein klares Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Ziel der Broschüre ist es, Mädchen in ihrer Selbstbestimmung zu stärken und ihnen leicht verständliche Argumente gegen familiäre Unterdrückung zu bieten.
Oft wird Gewalt nur mit körperlichen Übergriffen oder sexueller Gewalt gleichgesetzt. Doch Gewalt an Mädchen und Frauen hat viele Gesichter – sie beginnt häufig schleichend. Kontrolle, Demütigung oder das Einsperren zu Hause sind Formen von psychischer Gewalt, die einer körperlichen Gewalt vorausgehen können. Besonders im Kontext von Migration und Integration sind bestimmte Gewaltformen, die im Namen der Familienehre ausgeübt werden, besonders problematisch. Finanzielle Abhängigkeit, strenge Kleidervorschriften, Überwachung in der Öffentlichkeit oder die Einschränkung persönlicher Freiheiten – all das sind Formen von versteckter Gewalt.
Argumente gegen Unterdrückung
Die Broschüre informiert betroffene Mädchen über ihre Rechte und hilft ihnen, sich gegen traditionelle Rollenzwänge zu behaupten. Sie zeigt auf, wie patriarchale Strukturen das Leben junger Frauen einschränken und vermittelt ihnen das Wissen und die Argumente, um sich für ihre Rechte stark zu machen. Ziel ist es, Mädchen und junge Frauen zu bestärken, selbstbewusst in ihrer Familie und Community aufzutreten und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
„Du wirst als Mädchen schlechter behandelt als deine Brüder? Du darfst nicht selbst entscheiden, mit wem du zusammen bist und sollst für die Familienehre zuständig sein? Du darfst nicht beim Schwimmunterricht mitmachen? Deine Familie bestimmt, was du anziehen darfst und was nicht?“
Diese Fragen sind Beispiele für die Herausforderungen, mit denen viele junge Frauen konfrontiert sind. Die Broschüre gibt ihnen starke Argumente an die Hand, um sich gegen diese Einschränkungen zu wehren und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
Gewalt im Namen der Ehre
Gewalt im Namen der Ehre unterscheidet sich von häuslicher Gewalt in Partnerschaften, da sie meist von mehreren Familienmitgliedern und sogar der weiteren Community ausgeht. Väter, Brüder, Onkel, Cousins und Nachbarn überwachen junge Frauen streng. Doch auch Mütter tragen oft zur Aufrechterhaltung patriarchaler Traditionen bei. Dadurch ist es für betroffene Mädchen besonders schwer, sich zu wehren.
Hilfe holen ist wichtig
Die Broschüre zeigt, dass Gewalt nicht immer offensichtlich ist – aber sie ist immer falsch. Mädchen und junge Frauen sollen ihre persönliche Freiheit erkennen und lernen, sich gegen Einschränkungen zu wehren. Sie sollen dazu ermutigt werden, sich Hilfe zu holen, wenn sie sie brauchen. Es erfordert Mut, sich gegen die eigene Familie zu stellen und „Nein!“ zu sagen. Unterstützung von außen ist oft der einzige Ausweg. Die Broschüre enthält daher einen ausführlichen Infoteil mit Anlaufstellen in allen Bundesländern, die speziell Jugendlichen Hilfe bieten.
Kostenlos erhältlich – Jetzt bestellen!
Die Broschüre „Nicht OK!“ kann kostenlos bestellt werden. Sie enthält neben leicht verständlichen Texten auch konkrete Tipps und Anlaufstellen für Mädchen, die Unterstützung suchen. Die Broschüre ist in zwei Formaten erhältlich: Im Miniformat zum Einstecken in die Hosentasche oder im quadratischen Format für mehr Übersicht.
Die neue Broschüre kann kostenlos in der ÖIF-Mediathek bestellt werden