15.07.2025, 18:34 Uhr

Statistisches Jahrbuch „Migration & Integration“: Mehr als 2,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich

Umfassende Daten zu Migration und Integration von Statistik Austria und Österreichischem Integrationsfonds (ÖIF)

Statistisches Jahrbuch 2025 über Migration und Integration in Österreich.

Das Statistische Jahrbuch „Migration & Integration“ von Statistik Austria und dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) liefert aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zu zentralen integrationsrelevanten Themenbereichen. Die Publikation bietet eine fundierte Grundlage für die sachliche Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Entwicklungen in den Bereichen Bevölkerung, Bildung, Erwerbsbeteiligung, Sozialleistungen sowie Asyl und Zuwanderung. 

Über 2,5 Millionen Menschen: 1 von 4 Personen in Österreich hat Migrationshintergrund

Im Durchschnitt des Jahres 2024 lebten rund 2,509 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung in Privathaushalten entsprach dies einem Anteil von 27,8 % (2023: 27,2 %). Etwa 1,9 Millionen Menschen gehören der sogenannten „ersten Generation“ an, sie wurden selbst im Ausland geboren und sind nach Österreich zugezogen. Die verbleibenden rund 634.000 Personen mit Migrationshintergrund sind in Österreich geborene Nachkommen von Eltern mit ausländischem Geburtsort („zweite Generation“). Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund stieg in den vergangenen zehn Jahren um ein Drittel bzw. 7,4 Prozentpunkte an (2014: 20,4 %, 2024: 27,8 %). 

Die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen in Österreich entsprach Anfang 2025 mit rund 1,9 Millionen Personen einem Anteil von 20,2 % an der Gesamtbevölkerung. Unter den ausländischen Staatsangehörigen in Österreich sind weiterhin Deutsche die größte Gruppe: Am 1. Jänner 2025 lebten rund 239.500 Deutsche in Österreich, gefolgt von 155.700 rumänischen Staatsangehörigen, 124.800 türkischen Staatsangehörigen, 122.500 serbischen Staatsangehörigen und 112.400 ungarischen Staatsangehörigen. Auf den Rängen sechs bis zehn finden sich die Staatsangehörigen von Kroatien, Syrien, Bosnien und Herzegowina, der Ukraine und Polen. Im Bundesländervergleich ist der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung in Wien (40,9 %) am höchsten, gefolgt von Vorarlberg (23,6 %), Salzburg (22 %) und Tirol (21,1 %). Am niedrigsten fällt der Anteil im Burgenland (13,7 %), in Niederösterreich (14,9 %) und in Kärnten (15,3 %) aus. 

Asylanträge im Jahr 2024 deutlich gesunken 

Mit rund 25.400 Asylanträgen suchten 2024 deutlich weniger Menschen um Asyl in Österreich an als 2023 (59.200), wobei insbesondere in der zweiten Jahreshälfte ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu vermerken war. Die meisten Asylanträge stellten im Jahr 2024 Syrer/innen (13.909), an zweiter und dritter Stelle befanden sich Staatsangehörige Afghanistans (3.396) und der Türkei (1.121). Der Rückgang von Asylanträgen geht vor allem auf weniger Anträge durch syrische, afghanische, türkische und marokkanische Staatsangehörige zurück, die im Jahr davor deutlich mehr Anträge gestellt hatten. Bei der Anzahl der 2024 in der Europäischen Union (EU) gestellten Asylanträge rangiert Österreich an achter Stelle.

Rund 17.000 Personen wurde 2024 Asyl in Österreich gewährt, das waren um 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr (17.300). Dies entspricht der zweithöchsten Anzahl an Schutzzuerkennungen seit 2017. Die meisten Asylgewährungen erhielten Syrer/innen (12.500) vor Afghan/innen (2.100) und Somalier/innen (630). Zusätzlich wurde 7.800 Personen 2024 subsidiärer Schutz gewährt. Österreich verzeichnete im Jahr 2023 nach Deutschland (43.300), Griechenland (39.800) und Frankreich (38.700) die viertmeisten Asylgewährungen in absoluten Zahlen in der gesamten EU. Vor dem Hintergrund der seit Jahresbeginn vorübergehend ausgesetzten Asylgewährungen für syrische Staatsbürger/innen zeichnet sich für das Jahr 2025 bisher ein deutlicher Rückgang ab. 

Große Unterschiede je nach Herkunftsland bei Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit / Erwerbstätigkeit bei Frauen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak deutlich gesunken

Die Erwerbstätigenquote von Personen mit Migrationshintergrund war 2024 mit 69 % um rund 7 Prozentpunkte geringer als jene der erwerbsfähigen Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (76,4 %). Bei Personen aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak war die Erwerbstätigenquote im Jahr 2024 mit 44,1 % am geringsten. Besonders niedrig war die Erwerbstätigkeit bei Frauen aus Afghanistan, Syrien bzw. dem Irak mit 24,3 % – im Vergleich zum Jahr 2023 (32,3 %) ist diese um 8 Prozentpunkte deutlich gesunken. Bei Männern aus den genannten Ländern lag die Erwerbstätigkeit bei 55,9 %. 

Auch die Arbeitslosenquote unterschied sich 2024 deutlich zwischen den Herkunftsgruppen: Mit 5,7 % fiel die Arbeitslosigkeit unter Österreicher/innen geringer aus als unter ausländischen Staatsangehörigen (10,5 %). Im Vergleich zu 2023 ist die Arbeitslosenquote unter Österreicher/innen um 0,4% gestiegen, während sie unter ausländischen Staatsangehörigen um 0,9 % gestiegen ist. Die höchste Arbeitslosenquote wiesen 2024 mit 31,3 % wiederum Personen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak auf. Die Zahl der Personen in Schulungsmaßnahmen ist im Vergleich zu 2023 um 7,1 % gestiegen – von 70.500 auf 75.000. Dabei fällt der Anstieg unter Nicht-Österreicher/innen mit +10 % (auf 40.500) deutlich stärker aus als unter Österreicher/innen mit +3,8 % (auf 35.000). Die größte Zunahme wurde bei Personen mit afghanischer, syrischer und irakischer Staatsangehörigkeit verzeichnet – hier stieg die Anzahl der Teilnehmer/innen um 14,8 % auf 16.400.

Im Jahr 2023 (letztverfügbare Daten) erhielten 197.000 Personen in Österreich Sozialhilfe oder Mindestsicherung, wobei mit 40,7 % beinahe so viele Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte Sozialhilfe oder Mindestsicherung bezogen wie Österreicher/innen (41,3 %). 7 % der Bezieher/innen waren Bürger/innen aus der EU, EFTA bzw. dem Vereinigten Königreich, 11 % entfielen auf Drittstaatsangehörige (ohne Asylstatus).

2 von 3 Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten mit Zuerkennung im Jahr 2024 wiesen Alphabetisierungsbedarf auf

Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich unterscheiden sich im Bildungsstand von österreichischen Staatsbürger/innen: Sie sind überdurchschnittlich häufig in den niedrigsten und höchsten Bildungssegmenten vertreten, während sie im mittleren Fachkräftesegment vergleichsweise unterrepräsentiert sind. Das Bildungsniveau ausländischer Staatsangehöriger im erwerbsfähigen Alter (25–64 Jahre) ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich gestiegen: Der Anteil jener mit maximal Pflichtschulabschluss sank von 38 % im Jahr 2004 auf 22 % im Jahr 2024. Gleichzeitig stieg der Anteil der Akademiker/innen von 15 % auf 29 %. Deutlich niedriger ist hingegen das Bildungsniveau bei Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten, die im Jahr 2024 anerkannt wurden: Zwei Drittel von ihnen wiesen Alphabetisierungsbedarf auf, fast die Hälfte (44 %) davon auch in ihrer Herkunftssprache.

Anteil von Schüler/innen mit nicht-deutscher Erstsprache steigt weiter

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit nicht-deutscher Erstsprache ist in den letzten zehn Jahren von 21 % auf 26,4 % angestiegen. Am höchsten fiel der Anteil der Schüler/innen mit nicht-deutscher Erstsprache im Schuljahr 2023/24 insbesondere in der Sonderschule (44,1 %), in der Polytechnischen Schule (40,0 %) und in der Mittelschule (34,6 %) aus. Am geringsten war dieser in der Berufsschule (11,3 %), der BHS (17,4 %) und der AHS-Unterstufe (19,4 %). Schüler/innen mit nicht-deutscher Erstsprache verlassen das Schulsystem zudem häufiger ohne Pflichtschulabschluss als Schüler/innen mit Deutsch als Erstsprache: 9 % der Schüler/innen mit nicht-deutscher Erstsprache, die zu Beginn des Schuljahres 2020/21 bereits 14 Jahre alt waren, hatten zwei Jahre später die Pflichtschule noch nicht abgeschlossen. Bei Schüler/innen mit Deutsch als Erstsprache waren es 3 %.

ÖIF-Publikationen zum Herunterladen

Das neue Statistische Jahrbuch „Migration & Integration“ von Statistik Austria und dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) und weitere Zahlen, Daten und Fakten zu Migration und Integration in Österreich finden Sie auf der ÖIF-Website.

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