09.03.2022

Integration von Frauen: Bildungsniveau steigt stetig an, Migrantinnen jedoch seltener im Erwerbsleben

Weltfrauentag: Neue ÖIF-Statistikbroschüre liefert aktuelle Zahlen zur familiären, beruflichen und gesellschaftlichen Situation von Migrantinnen in Österreich

 

Anlässlich des Weltfrauentages veröffentlicht der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) die Broschüre „Frauen – Zahlen, Daten und Fakten zu Migration & Integration“ zu Herausforderungen und Chancen von Migrantinnen in Österreich und liefert damit aktuelle Zahlen zu den Bereichen Zuwanderung und Aufenthalt, Bevölkerung und Asyl, Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf sowie Familie und Gesundheit. Die Statistik-Broschüre steht kostenlos zum Download unter www.integrationsfonds.at/publikationen zur Verfügung.

Bevölkerung und Asyl: Fünftel aller Frauen in Österreich hat Migrationshintergrund
Zu Jahresbeginn 2021 lebten rund 917.900 Frauen mit ausländischem Geburtsort in Österreich (2020 waren es noch 902.100), was einem Fünftel der weiblichen Gesamtbevölkerung entsprach. 49 Prozent Frauen mit ausländischem Geburtsort stammten aus EU-/EFTA-Staaten, 51 Prozent wurden in Drittstaaten geboren. Das häufigste Geburtsland war Deutschland, gefolgt von Bosnien-Herzegowina, der Türkei, Serbien und Rumänien. Die Nettozuwanderung von Frauen nach Österreich betrug 2020 +19.300. Die meisten Migrantinnen aus dem EU-Raum kamen 2020 aus Deutschland (+4.500 Nettozuwanderung), Rumänien (+3.100) und Kroatien (+1.900). Aus Drittstaaten waren die Wanderungsgewinne mit Serbien (+2.400), Bosnien-Herzegowina (+1.500) und der Russischen Föderation (+1.000) am höchsten.

Bildung: Über ein Viertel aller Migrantinnen hat mittlerweile einen akademischen Abschluss
Im Schuljahr 2019/20 hatten 27 Prozent der Schülerinnen eine nichtdeutsche Umgangssprache, wobei der Anteil an Sonderschulen (40%), Polytechnischen Schulen (38%) und Neuen Mittelschulen (33%) besonders hoch war. Bei Österreicherinnen wie auch bei Ausländerinnen stieg das Bildungsniveau über die Jahre laufend an: Im Jahr 1971 hatten 70 Prozent der Österreicherinnen und 73 Prozent der Ausländerinnen einen Pflichtschulabschluss. 2020 hingegen besaßen nur noch rund 13 Prozent der österreichischen Frauen ausschließlich einen Pflichtschulabschluss; der Wert bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit lag bei 25 Prozent. Auch die Universitätsabschlüsse in beiden Gruppen erhöhten sich: Wiesen 1971 nur knapp über 1 Prozent der Österreicherinnen einen Universitätsabschluss auf, lag der Anteil 2020 bei rund 21 Prozent. Unter Ausländerinnen stieg der Anteil der Universitätsabschlüsse von etwa 3 Prozent (1971) auf 29 Prozent (2020).

Dieses Bild spiegelt sich auch bei der Gruppe mit Migrationshintergrund wider, die auch hochqualifizierte Frauen aus EU- und EFTA-Staaten miteinschließt: Knapp 26 Prozent der Migrantinnen verfügten 2020 über einen akademischen Abschluss, weitere 21 Prozent hatten eine Matura.

Familie und Gesundheit: Migrantinnen nehmen weniger Gesundheitsvorsorge in Anspruch
Frauen mit Migrationshintergrund (70 %) nehmen weniger oft Früherkennungs- und Gesundheitsleistungen in Anspruch als Frauen ohne Migrationshintergrund (76%). Bei der Mammographie-Vorsorge wird dieser Unterschied besonders deutlich: Nutzten 75 Prozent der Frauen ohne Migrationshintergrund dieses Angebot, waren es bei Frauen mit Migrationshintergrund nur 68 Prozent. Mütter mit ausländischer Staatsangehörigkeit bekamen mit 1,76 Kindern durchschnittlich mehr Kinder als Österreicherinnen mit 1,35 Kindern. Auffallend ist, dass eingebürgerte Migrantinnen mit 1,44 Kindern im Schnitt weniger Kinder zur Welt brachten als ausländische Staatsangehörige (1,76 Kinder). Besonders hoch war die Geburtenrate unter Syrerinnen (3,44), Kosovarinnen (2,78) und Afghaninnen (2,54).

Arbeit und Beruf: Frauen mit Migrationshintergrund seltener im Erwerbsleben
Frauen mit Migrationshintergrund waren mit einem Anteil von 60 Prozent seltener erwerbstätig als Österreicherinnen. Auch die Arbeitslosenquote unter Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit war 2020 mit 16,8 Prozent deutlich höher als jene österreichischer Staatsbürgerinnen (8,0%). Beim Einkommen schnitten Ausländerinnen ebenfalls schwächer ab als Österreicherinnen: Diese verdienten im Jahr 2019 durchschnittlich knapp 22.800 Euro, während Ausländerinnen rund 18.500 Euro verdienten.

ÖIF-Publikationen
Der ÖIF veröffentlicht laufend Studien, Berichte und Handbücher aus den Bereichen Integration und Migration. Die kompakte und übersichtliche Aufbereitung aktueller Themen ermöglicht Interessierten aus Wissenschaft und Praxis sowie Multiplikator/innen und der Öffentlichkeit einen raschen Überblick über Schwerpunktthemen. Alle Publikationen können Sie online herunterladen oder bestellen. Hier geht es zum Angebot: www.integrationsfonds.at/mediathek .

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