02.01.2023

Integration von Frauen: ÖIF fördert Projekte in ganz Österreich um 2 Mio. Euro

ÖIF-Frauenaufruf zur Förderung von Projekten zur Stärkung von Frauen und Mädchen im Kontext von Integration und Gewalterfahrung

Die Förderung der Integration von Frauen ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Neben frauenspezifischen Angeboten wie Beratungen, Kurse und eigene Integrationsprogramme führt der ÖIF ein eigenes Frauenzentrum und fördert Integrationsprojekte, die von Projektträgern in ganz Österreich umgesetzt werden. Auch im Jahr 2023 legt der ÖIF einen Schwerpunkt auf die gezielte Förderung und Unterstützung von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund.

ÖIF-Förderaufruf zur Stärkung von Frauen: 2 Millionen Euro für Projekte in ganz Österreich
Für Maßnahmen zur gezielten Frauen- und Mädchenförderung im Kontext von Integration sowie gegen Gewalt an Frauen verlängert der ÖIF mit 2023 die Förderung von Integrationsprojekten mit insgesamt 2 Millionen Euro; mit der Verlängerung des Förderaufrufs unterstützt der ÖIF die Fortführung der Frauenprojekte im Jahr 2023. Das Ziel der geförderten Projekte ist es, die gleichberechtigte und eigenverantwortliche Teilhabe von weiblichen Flüchtlingen, Vertriebenen und Zuwanderinnen an der österreichischen Gesellschaft zu unterstützen.

Integrations- und Frauenministerin Susanne Raab: „Frauen mit Migrationshintergrund zu stärken ist ein zentrales Anliegen der Integrationsarbeit, denn Frauen sind für ihre Familien enorme Integrationsmotoren. Gleichzeitig kommen viele Zuwanderinnen aus Ländern, in denen sie nicht die gleichen Rechte und Freiheiten haben wie in Österreich. Das setzt sich mitunter hier fort und führt zu Abschottung, patriarchaler Unterdrückung bis hin zu ehrkultureller Gewalt. Dem treten wir mit unterschiedlichen Maßnahmen entschieden entgegen. Ein Thema ist dabei auch die niedrige Erwerbsbeteiligung von Frauen mit Migrationshintergrund: So sind etwa nur 11,2% der Frauen, die 2016 als Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind, erwerbstätig. Aber auch bei anderen Migrantinnengruppen sind die Quoten im Vergleich niedrig. Auch hier setzen wir gemeinsam mit dem Integrationsfonds Maßnahmen auf vielen Ebenen, um die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu heben, denn Arbeit stärkt nicht nur die Selbsterhaltungsfähigkeit, sondern auch die Teilhabe an der Gesellschaft.“

Carla Pirker, Gesamtleitung Förderungen und Europäische Fonds im ÖIF: „Ziel ist es, Frauen und Mädchen dabei zu unterstützen, aus Gewaltstrukturen auszubrechen und sie darüber zu informieren, wohin sie sich in Notsituationen wenden können. Gefördert werden Projekte, die sich direkt an Frauen richten, die von Gewalt oder Gefährdung betroffen sind sowie an deren Familienmitglieder. Darüber hinaus unterstützt der ÖIF auch Projekte, die zur Information der Zielgruppe und zur Prävention beitragen.“

Der im Jahr 2021 gestartete ÖIF-Förderaufruf zur Stärkung von Frauen und Mädchen im Kontext von Integration fördert 16 Integrationsprojekte mit folgenden Schwerpunkten:

  • Stärkung der wirtschaftlichen Selbsterhaltungsfähigkeit von Mädchen und Frauen durch Heranführung und Integration an und in den Arbeitsmarkt
  • Aufbrechen patriarchaler Strukturen und weitergegebener Ehrvorstellungen unter Einbeziehung des familiären Umfelds
  • Aufklärungs- und Präventionsarbeit für von Gewalt betroffene und gefährdete Frauen sowie für ihre männlichen Angehörigen
  • Ausbau und Stärkung bestehender Strukturen der Aufnahmegesellschaft zur besseren Versorgung von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund
     

Eine Übersicht der geförderten Projekte finden Interessierte unter www.integrationsfonds.at/foerderaufruf2021.

 

ÖIF-Frauenzentrum: Mehrsprachige Beratung, Sprechstunden und Seminare
Neben dem Frauenaufruf bietet der ÖIF eine Vielzahl an Angeboten zur gezielten Förderung von Frauen. Mitarbeiterinnen des Frauenzentrums bieten Beratung und Information in mehr als zehn Sprachen an. Die Beratungen sind kostenlos und auf Wunsch auch anonym. Neben der individuellen Beratung zum eigenen Integrationsprozess stehen Expertinnen für persönliche Sprechstunden zur Verfügung. Dabei werden Themen wie Bildungs- und Berufschancen, Gewaltschutz oder Gesundheitsförderung behandelt. In Seminaren und Integrationskursen wird über das Schul-, Bildungs- und Berufssystem informiert. Ergänzend werden auch die rechtliche Situation in Österreich, Familienplanung, Schwangerschaft, Gesundheit, finanzielle und sexuelle Selbstbestimmung thematisiert. Kooperationspartner sind unter anderem Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), das Frauengesundheitszentrum FEM Süd, Rat auf Draht, die Beratungsstelle „DIVAN“, der Verein „Footprint“, das Landeskriminalamt Wien sowie die Sozialunternehmen MTOP und Sindbad mit Schwerpunkt Integration. Alle Informationen finden Interessierte unter www.integrationsfonds.at/frauen.

Programme und Informationsarbeit für Frauen und Mädchen
Mit dem neuen Programm „KOMPASS – 100 Frauen, 100 Chancen. Karrierewege für Zuwanderinnen“ unterstützt der ÖIF gemeinsam mit Expert/innen die Teilnehmerinnen sechs Monate lang dabei, ihre Chancen am österreichischen Arbeitsmarkt bestmöglich zu nutzen. Die Teilnehmerinnen erhalten Bewerbungstrainings und individuelle Coachings und nehmen an Seminaren teil. Renommierte Unternehmen unterstützen das Programm und bieten durch Unternehmensbesuche, Bewerbungsgespräche oder Praktikumsplätze Möglichkeiten, Erfahrungen am österreichischen Arbeitsmarkt zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke auszubauen. 
Die neue ÖIF-Broschüre „STOPP! Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ ist in sieben Sprachen erhältlich und bietet Informationen über verschiedene Formen von Gewalt, Kontaktadressen sowie Anlaufstellen und ist in der ÖIF-Mediathek kostenlos verfügbar.

Weiterbildungsprogramm für Multiplikator/innen
Ergänzend bietet der ÖIF ein kostenloses Seminarprogramm für Personen, die in ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit mit zugewanderten und geflüchteten Mädchen und Frauen arbeiten. Gemeinsam mit Expert/innen werden über die spezifischen Herausforderungen dieser Mädchen und Frauen informiert, das Bewusstsein für die unterschiedlichen Formen von Gewalt gestärkt und Fördermöglichkeiten aufgezeigt. Weitere Informationen dazu finden Interessierte hier: www.integrationsfonds.at/seminare.

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