21.09.2023, 15:54 Uhr

Umfragebericht zu ukrainischen Vertriebenen in Österreich

In Österreich wohnt die Mehrheit der ukrainischen Vertriebenen in privaten Unterkünften. Dies bringt besondere Herausforderungen und potenzielle Vulnerabilitäten mit sich. Um sowohl Schutzfaktoren als auch mögliche Risikofaktoren für Gewalt, Ausbeutung oder Missbrauch zu identifizieren, führte IOM Österreich in Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres und dem Österreichischen Integrationsfonds im Zeitraum 17. Jänner bis 8. Februar 2023 eine Onlineumfrage unter 552 Vertriebenen aus der Ukraine durch. Im Rahmen der Befragung wurden Daten zu individuellen Faktoren, Haushalts-/familiären Faktoren und Gemeinschaftsfaktoren erhoben.

Die groß angelegte russische Invasion der Ukraine am 24. Februar 2022 zwang Millionen von UkrainerInnen sowie in der Ukraine lebende Drittstaatsangehörige zur Flucht. Viele von ihnen überquerten dabei internationale Grenzen. Mit der Aktivierung der Richtlinie über den vorübergehenden Schutz (2001/55/EG) hat die Europäische Union eine Regelung eingeführt, welche denjenigen, die aus der Ukraine geflohen sind und unter den Durchführungsbeschluss des Rates (EU)
2022/382 fallen, eine Aufenthaltserlaubnis sowie Zugang zu Sozialleistungen, Bildung, Beschäftigung und Gesundheitsversorgung gewährt. Mit Stand Dezember 2022 gab es 87.570 Personen mit vorübergehendem Aufenthaltsrecht in Österreich. Das System der Grundversorgung bietet sofortige Unterstützung und eine Unterkunft für AsylwerberInnen und andere schutz- und hilfsbedürftige Fremde. Im Gegensatz zu AsylwerberInnen, für die das System ursprünglich geschaffen wurde, lebt die Mehrheit der Vertriebenen aus der Ukraine (d. h. 72% aller UkrainerInnen die Grundversorgung beziehen) in privaten und nicht in von den Behörden zur Verfügung gestellten organisierten Unterkünften.

Die Tatsache, dass ein signifikanter Anteil der Vertriebenen aus der Ukraine in privaten Unterkünften untergebracht ist, bringt besondere Herausforderungen und potenzielle Vulnerabilitäten mit sich.

Erhöhtes Vulnerabilitätsrisiko gegenüber Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch

77%  der erwachsenen Personen mit vorübergehendem Aufenthaltsrecht in Österreich sind Frauen und 35% aller Personen mit vorübergehendem Aufenthaltsrecht sind Kinder; beides Gruppen, die ein erhöhtes Vulnerabilitätsrisiko gegenüber Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch einschließlich Menschenhandel aufweisen. Auch wenn die meisten privaten Unterstützungsangebote gut gemeint sind, stellt das Wohnen abseits von organisierten Unterkünften eine Herausforderung hinsichtlich Kontroll- und Schutzmaßnahmen dar. Informationen über die Lebenssituationen und Bedingungen in privaten Unterkünften sind nur eingeschränkt verfügbar, so auch über die potenziellen Risiken der Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch, denen Vertriebene aus der Ukraine ausgesetzt sind.

Eines der Ziele der nicht-repräsentativen Umfrage war es, Risikofaktoren für Gewalt, Ausbeutung oder Missbrauch bei Unterbringung in privaten gegenüber organisierten, öffentlichen Unterkünften zu identifizieren. Die gesammelten Daten bestätigen die anekdotischen Hinweise, dass Vulnerabilität gegenüber Ausbeutung und Unterbringung zusammenhängen. 

Die gesamte Studie finden Interessierte auf der Website der IOM sowie in der ÖIF Mediathek zum kostenlosen Download.

Weitere ÖIF-Publikationen zur Situation ukrainischen Vertriebener in Österreich

Die Studie „Aktuelle Situation und Zukunftspläne von Ukraine-Vertriebenen in Österreich“ des Österreichischen Familienforschungsinstituts der Universität Wien wurde im Auftrag des ÖIF durchgeführt und befragte online 833 ukrainische Vertriebene im Alter von 18 bis 55 Jahren. Neben hohem Sicherheitsgefühl in Österreich (98%) und Zufriedenheit mit der Versorgung (92%) sind große Unsicherheiten, was ihre Zukunft betrifft, bestimmende Themen für die über 800 im Rahmen der Studie befragten Frauen.Im Rahmen der Folgestudie "Ukraine-Vertriebene in Österreich ein Jahr nach Kriegsbeginn" wurde erneut die Situation erhoben.

Das "ÖIF-Spezialbarometer Ukraine" befragte zudem 1.000 österreichische Staatsbürger/innen  zu Ihrer Einstellung und Stimmung bezüglich der Integration ukrkainischer Vertriebener in Österreich.

 

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