Schule und Integration: ÖIF-Factsheet liefert aktuelle Zahlen, Daten und Fakten
Zu Beginn des Jahres 2024 lebten in Österreich etwa 1,8 Millionen Jugendliche unter 19 Jahren – 27,6 % der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe wiesen einen Migrationshintergrund auf. Das neue ÖIF-Factsheet „Schule und Integration“ liefert passend zum Schulstart aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zu Schüler/innen mit nicht-deutscher Umgangssprache, außerordentlichen Schüler/innen und Deutschförderklassen.
Syrer/innen sind größte Gruppe unter im Ausland geborenen Jugendlichen
Ein Drittel der rund 486.000 Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist selbst im Ausland geboren (erste Generation), während die Mehrheit in Österreich geboren ist, jedoch Eltern hat, die im Ausland geboren wurden (zweite Generation). Die größte Gruppe unter den im Ausland geborenen Jugendlichen stellen Syrer/innen (25.203) dar – gefolgt von Ukrainer/innen (23.877) und Deutschen (21.350). Auf den Rängen vier und fünf befinden sich Rumän/innen (14.364) und (9.673).
27 Prozent der Schüler/innen mit nicht-deutscher Umgangssprache
Von den insgesamt 1.119.081 Schüler/innen in Österreich hatten im Schuljahr 2022/23 rund 19,3 % eine ausländische Staatsangehörigkeit. Besonders in Wien ist der Anteil hoch, die höchsten Werte finden sich in den Bezirken Ottakring (47 %), Favoriten (45 %) und Rudolfsheim-Fünfhaus (42 %) wieder. 27 % der Schüler/innen sprechen eine andere Umgangssprache als Deutsch, wobei auch hier Wien mit 51,6 % den höchsten Anteil verzeichnet.
Im Schuljahr 2022/23 gab es insgesamt 45.749 außerordentliche Schüler/innen, wobei der Anteil von außerordentlichen Schüler/innen an allen österreichischen Schüler/innen mit 1,2 % deutlich niedriger lag als bei Schüler/innen mit einer anderen Staatsangehörigkeit (17,2 %). Am höchsten war der Anteil unter ukrainischen Schüler/innen mit 82,8 %, gefolgt von rumänischen (18,5 %), syrischen (18 %) und türkischen Staatsangehörigen (14,5 %). Als außerordentliche Schüler/innen gelten jene, die aufgrund unzureichender Deutschkenntnisse für einen maximalen Zeitraum von vier Semestern in separaten Deutschförderklassen oder in parallel zum Unterricht stattfindenden Deutschförderkursen unterrichtet werden.
15 Prozent der Lehrlinge haben eine ausländische Staatsangehörigkeit
Im Bereich der Lehre zeigt sich, dass 15,1 % der rund 108.300 Lehrlinge in Österreich eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Besonders hoch ist der Anteil in der überbetrieblichen Lehrausbildung (33,5 %), im Tourismus (21,2 %) und im Handel (17,4 %). Die meisten dieser Lehrlinge stammen aus Ländern wie Deutschland, der Türkei und Serbien.
Jugendliche mit Migrationshintergrund häufiger ohne Ausbildung oder Beschäftigung
Ein weiterer Aspekt ist der hohe Anteil an Jugendlichen, die weder in Ausbildung noch in Beschäftigung sind (NEET). Im Jahr 2023 betraf dies 9 % der 15- bis 24-Jährigen in Österreich, wobei der Anteil bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund (13 %) fast doppelt so hoch ist wie bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund (7 %). Besonders hoch ist dieser Anteil bei Jugendlichen der ersten Zuwanderergeneration mit 14 %.
Über die ÖIF-Factsheets
Die ÖIF-Factsheets liefern Zahlen, Daten und Fakten zu Arbeitsmarkt, Asyl und Einbürgerungen und bereiten kompakt und übersichtlich relevante Informationen zu Schwerpunktthemen aus den Bereichen Integration und Migration auf. Das neue ÖIF-Factsheet „Schule und Integration“ steht in der ÖIF-Mediathek zum Download zur Verfügung