13.11.2024, 09:00 Uhr

28. Sitzung des Integrationsbeirats unter dem Vorsitz des ÖIF

Bundesweiter Datenaustausch, Prävention von Extremismus und Gewalt im Integrationskontext sowie Eltern- und Jugendarbeit im Fokus

© Olha Soldatenko/ÖIF

© Olha Soldatenko/ÖIF

© Olha Soldatenko/ÖIF

Am Donnerstag, den 14. November 2024, eröffnete Franz Wolf, Direktor des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), die 28. Sitzung des Integrationsbeirats im Wiener Haus der Ingenieure. Unter seinem Vorsitz kamen Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Ländern und Sozialpartnern sowie Gemeinde- und Städtebund, Industriellenvereinigung und NGOs zusammen, um aktuelle Schwerpunkte der Integrationsarbeit zu diskutieren.

Bundesweiter Datenaustausch als Basis für effiziente Integrationsmaßnahmen

Ein zentrales Thema des Integrationsbeirats war der Ausbau des bundesweiten Datenaustauschs über die Integrationsschnittstelle/-datenbank. Seitens des Bundesministeriums für Inneres (BMI) und dem ÖIF referierten Experten zu aktuellen Fortschritten bei der Ausweitung des Datenaustauschs, welcher die Grundlage für die effiziente Umsetzung von Integrationsmaßnahmen darstellt. Sektionschef Martin Kienl (BKA) betonte die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Ausbaus. Der ÖIF stellt gemäß Integrationsgesetz den für die Erbringung der Leistungen der Sozialhilfe oder bedarfsorientierten Mindestsicherung zuständigen Stellen der Länder entsprechende Daten zu den absolvierten Maßnahmen elektronisch zur Verfügung, soweit diese Daten für die Vollziehung des Integrationsgesetzes benötigt werden. Aktuelle Themen wie der Verzug von Flüchtlingen innerhalb Österreichs oder die Sanktionierung bei Verstößen gegen das Integrations- bzw. das Sozialhilfe-Grundsatzgesetz zeigen die Bedeutung einer gemeinsamen und transparenten Datenbasis zwischen den verschiedenen Stellen des Bundes und der Länder auf.

Prävention von Extremismus und Gewalt im Integrationskontext

Die Prävention von Extremismus, Radikalisierung und Gewalt stand ebenfalls im Fokus der Sitzung. Expert/innen, darunter Erziehungswissenschaftler Ahmet Toprak und Michael Kurzmann vom Verein für Männer und Geschlechterthemen, beleuchteten Ansätze zur Prävention von Extremismusformen wie z.B. ehrkultureller Gewalt. Jeremy Stöhs vom Verein Sicher Leben referierte über Präventionsarbeit auf kommunaler Ebene. Verena Fabris von der Beratungsstelle Extremismus stellte die Herausforderungen und Lebensrealitäten junger Menschen im Kontext der sozialen Medien dar und unterstrich die Bedeutung der Medienkompetenz als Präventionsinstrument. 

Chancen und Herausforderungen der Eltern- und Jugendarbeit in der Integration

Im Nachmittagsteil standen Bildungsinitiativen für Eltern und Jugendliche im Mittelpunkt. Yasmin de Silva präsentierte die Ansätze des Netzwerks berufliche Assistenz (NEBA), Patrizia Rosenkranz berichtete aus der Praxis des Projekts HIPPY. Es wurden viele Ansätze zur Unterstützung junger Menschen und ihrer Familien im Integrationsprozess vorgestellt. Zudem informierte das Bildungsministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) über Beratungs- und Unterstützungsangebote und aktuelle Herausforderungen im Schulkontext.

Über den Integrationsbeirat

Neben dem Unabhängigen Expertenrat für Integration wurde im Oktober 2010 der Integrationsbeirat unter dem Vorsitz des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) etabliert. Das Gremium setzt sich aus Repräsentant/innen von Bund, Ländern, Gemeinde- und Städtebund, Sozialpartnern sowie der Industriellenvereinigung und NGO-Vertreter/innen zusammen. Der Integrationsbeirat dient der kompetenzübergreifenden Vernetzung, Koordination und Abstimmung sowie dem Wissenstransfer aller handelnden Akteur/innen, wenn es um die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans geht und berät über die Erkenntnisse des Expertenrats.

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